Ibiza-Prozess

Härter als „jede Netflix-Serie“

Julian Hessenthaler als Angeklagter in Handfesseln.
Julian Hessenthaler als Angeklagter in Handfesseln.APA/Roland Schlager
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Einen „Detektiv“, der sich nicht schuldig bekennt; einen Anwalt, der sich für die Behörden schämt; eine Zeugin, die eine Panikattacke erleidet – all das brachte der Ibiza-Prozess.

Die beiden Justizwachbeamten der Einsatzgruppe tragen knallgelbe Elektroschock-Pistolen. Sie führen Julian Hessenthaler in den Schwurgerichtssaal des Landesgerichts St. Pölten. Die Hände des Mannes sind gefesselt. Jenes Mannes, der durch seine Schlüsselrolle bei der Produktion des Ibiza-Videos die FPÖ-Spitzen Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus zu Fall gebracht hat – die FPÖ in existenzielle Probleme gestürzt und in weiterer Konsequenz das Ende der türkis-blauen Regierungskoalition bewirkt hat.

Die Herstellung des Ibiza-Videos unter Verwendung versteckter Kameras ist zwar strafrechtlich relevant (mutmaßlich geht es um Missbrauch von Tonaufnahme- oder Abhörgeräten), allerdings wird ebendies dem 40-jährigen Angeklagten nicht vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat (vorerst?) „nur“ eine Drogenanklage eingebracht. Außerdem wird Hessenthaler die Weitergabe verfälschter slowenischer Papiere an eine Rumänin und der Eigengebrauch ebenfalls gefälschter Dokumente vorgeworfen.

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