Der ewig junge Herbert Blomstedt führte Wiens Meisterorchester im Concertgebouw zur Glanzleistung.
Orkanartiger Beifall, schon beim Erscheinen der Wiener Philharmoniker auf dem Podium des Amsterdamer Concertgebouw. Ein programmierter Höhepunkt der Tournee mit dem ewig jungen Herbert Blomstedt, die in Salzburg mit einem fulminanten Auftakt begonnen hatte. Das Publikum feierte auch das erste Konzert unter fast „normalen“ Umständen: 1300 Besucher statt der sonst fast 2000, Gesundheitspasskontrollen beim Eintritt, Maskenpflicht im Haus, aber nicht während des pausenlosen Konzerts.
Mit dem Wiener Musikverein und der Boston Symphony Hall zählt der Große Saal des Concertgebouw zu den weltbesten Konzerträumen älterer Prägung. Extrem breit (fast ein quadratischer Grundriss), das Orchester auf einem stark abgeschrägten Halbrund – in Summe ermöglicht das eine einzigartige Akustik: luxuriöse Klänge in Samt und Seide bei aller Transparenz und Durchsichtigkeit. Schlackenlos von filigraner Zartheit bis massiver Wucht. Um wegen der kleineren Besucherzahl etwaige Echos zu vermeiden, wurde temporär ein Vorhang über dem Balkon gespannt. Ideale Bedingungen für das zweite Tournee-Programm mit Schubert und Bruckner, wie vor einer Woche in Grafenegg.