US Open

Reine Nervensache im Big Apple

Sport Bilder des Tages Serbian Novak Djokovic reacts during their semifinal match of men s singles tennis against German
Sport Bilder des Tages Serbian Novak Djokovic reacts during their semifinal match of men s singles tennis against Germanimago images/Agencia EFE
  • Drucken

Im Halbfinale prallen zwei Tenniswelten aufeinander: Alexander Zverev kann Novak Djoković nach dem Olympiatraum jetzt auch noch den Grand Slam verderben.

New York. Man trifft sich immer mehrmals im Leben, in einer Sportserie noch öfter und in einem elitären Kreis wie der ATP-Tour sogar regelmäßig. Denn an der Spitze tummeln sich seit Jahren die gleichen Protagonisten und alle Tennisspieler, die nachdrängen, müssen sich mit Siegen gegen die Big Three beweisen. Und wer Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djoković besiegen kann, dem stehen die Türen offen für Grand-Slam-Siege. Oder, wie im Fall des Deutschen Alexander Zverev, zu Olympiagold in Tokio.

Die Nullnummer bei den Sommerspielen kostete den Serben bereits einen Rekord. Den Meilenstein jedoch, als erster Profi nach Rod Laver 1969 alle vier Majors binnen eines Kalenderjahrs zu gewinnen, will sich Djoković jedoch keinesfalls „wegschießen“ lassen. Auch deshalb macht er bereits vor dem Halbfinale von New York (ab 22.10 Uhr, live ServusTV) Stimmung gegen Zverev. Nach dem beeindruckenden 5:7, 6:2, 6:2, 6:3 gegen den Italiener Matteo Berrettini schickte er prompt erste Nadelstiche. „Ich kenne sein Spiel sehr gut, er spielt sehr gut. Aber noch einmal: Halbfinale. Da geht es auch um Nerven.“ Ob sie der Serbe im Zaum halten kann? Abwarten.

„Du musst perfekt sein“

Zverev, der 24-jährige Hamburger, gewann souverän 7:6, 6:3, 6:4 gegen den Südafrikaner Lloyd Harris und war guter Dinge. Dass er Djoković überhört, ist sicher von Vorteil. Wenngleich, die Anspielung auf die Nervensache hat durchaus Gewicht, schließlich unterlag der Deutsche ja 2020 im epischen Finale in fünf Sätzen gegen Dominic Thiem. Zverev grinst, er sagt: „Du musst perfekt sein, sonst gewinnst du hier nicht.“
Für Zverev geht es um die Premiere, nebst Gold und Triumphen beim ATP-Finale fehlt ihm noch ein Sieg bei einem Großereignis. Djoković hat derer bereits 20 zu Buche stehen, und sein Ehrgeiz befiehlt regelrecht, den 21. zu fixieren, um Federer und Nadal in der ewigen Wertung endgültig hinter sich zu wissen. Und, dann wären all die leidigen Fragen nach dem Grand Slam auch beantwortet. Die könne er längst nicht mehr hören: „Ich will nicht darüber sprechen. Ich weiß, es ist da, aber ich will mich nur auf das nächste Spiel konzentrieren. Wenn ich zu sehr darüber nachdenke, belastet mich das mental.“

Im direkten Duell steht es 6:3 für den Serben, Zverev ist seit 16 Spielen ungeschlagen. Dass er Djoković auf dem Weg zum Sieg aus dem Weg räumen muss, wusste er bereits nach der Auslosung. Es wartet die derzeit größte Herausforderung der Tenniswelt: gegen Djoković in einem Best-of-Five-Match zu bestehen. (fin)


US Open, Viertelfinale: Auger-Aliassime (CAN-12) – Alcaraz (ESP) 6:3, 3:1 w. o.
Halbfinale: Auger-Aliassime – Medwedew (RUS-2), Djoković (SRB-1) – Zverev (GER)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.