Die Deutsche Telekom schließt sich mit dem US-Giganten zusammen, um eine sichere Cloud für Deutschland – und vielleicht bald Österreich – zu bauen. Für Europas Traum von der eigenen Daten-Cloud Gaia-X ist das ein Rückschlag.
Die Vision ist klar: Will Europa endlich die Kontrolle über seine Daten zurückerlangen, muss der Kontinent seine Abhängigkeit von den dominanten US-Anbietern abschütteln. Unter dem Namen Gaia-X basteln europäische Unternehmen seit einigen Jahren an einem europäischen Cloud-Netzwerk als eigenständiger und sicherer Alternative zu den Giganten Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google. „Wir brauchen eine eigene europäische Cloud“, forderte Tim Höttges, Chef der Deutschen Telekom, mehrfach. Seine Softwaretochter T-Systems arbeitete von Beginn an als Gründungsmitglied von Gaia-X in der ersten Reihe an der digitalen Revolution.
Doch das Projekt zieht sich. Der Sprung vom Papier in die Realität fällt dem ersehnten europäischen Daten-Ökosystem offenkundig schwer. Und die Deutsche Telekom, gemeinsam mit Frankreich einer der Treiber des Projekts, verliert offenbar das Interesse. Diese Woche verkündeten die Bonner einen Strategiewechsel, der für Gaia-X noch bedrohlich werden könnte.