Gina Moseley von der Universität Innsbruck erforscht in abgelegenen Höhlen im Norden Grönlands den Klimawandel in der Arktis. Dazu analysiert die Geologin Ablagerungen, die über eine halbe Million Jahre alt sind. Damals blühte und sprießte es in der heutigen polaren Wüste.
Die Presse: Sind Sie schon als Kind gern in Höhlen herumgekraxelt oder kam die Begeisterung dafür erst später?
Gina Moseley: Mit meiner Familie war ich als Teenager jeden Sommer in Cheddar, England, auf Campingurlaub. Dort fing es an. Das ganze Jahr über sparte ich das Geld, das ich durch Zeitungsaustragen verdiente, um in dieser einen Woche bei möglichst vielen geführten Höhlenerkundungen teilnehmen zu können. Es war das pure Abenteuer. Ich liebte es. Mit 22 Jahren trat ich dann dem Caving Club der Universität Bristol bei. Später konnte ich mein Hobby und meine Forschung schließlich verbinden.