Bildung

Faßmann will kürzere Quarantäne für Schüler

In Wien wurden bereits in der ersten Schulwoche etliche Schüler in Quarantäne geschickt. Derzeit bezieht sich diese auf zehn Tage.
In Wien wurden bereits in der ersten Schulwoche etliche Schüler in Quarantäne geschickt. Derzeit bezieht sich diese auf zehn Tage. APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Schüler sollen sich künftig schon nach fünf Tagen freitesten können. Außerdem wird nicht mehr die ganze Klasse in Quarantäne geschickt, wenn es einen positiven Fall gibt.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) will die Quarantäne in den Schulen verkürzen – und zwar auf fünf Tage, wie die „Presse“ im Bildungsministerium erfahren hat. Danach sollen sich die Schüler (mit einem PCR-Test) freitesten können. Derzeit beträgt die Quarantänezeit zwei Wochen, mit einer Freitestmöglichkeit nach zehn Tagen.

Außerdem sollen – laut Faßmann – künftig nicht mehr alle Schüler in Quarantäne geschickt werden, wenn ein Klassenkollege positiv getestet wurde. Im Einzelfall entscheidet zwar die Gesundheitsbehörde (dabei wird die epidemiologische Lage in der Region herangezogen), aber von der Regierung gibt es die grundsätzliche Vorgabe, nur noch das unmittelbare Umfeld des infizierten Schülers daheim zu isolieren, also im Wesentlichen die Sitznachbarn. Ab dem zweiten Fall in einer Klasse sollen dann nur die ungeimpften Schüler in den Heimunterricht geschickt werden. Volksschüler werden ohnehin wie Geimpfte behandelt.

„Ich halte die deutsche Quarantäne-Regelung für sinnvoll, nicht schon beim ersten positiven Fall die ganze Klasse in Quarantäne zu schicken“, sagt Faßmann zur „Presse“. „Ich begrüße auch den Vorschlag, dass die Quarantäne nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test beendet werden kann. Die Kinder haben im vergangenen Jahr auf vieles verzichtet. Sie sollen jetzt nicht für Gruppen bezahlen müssen, die sich nicht impfen lassen wollen.“

Am Abend bekräftigte Faßmann seine Vorstellungen in der „ZiB 2“. Er hoffe auf österreichweit einheitliche Regeln - und darauf, „Verbündete“ für eine entsprechende Regelung zu finden. Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr von den Neos sieht er bereits auf seiner Seite.

Bisher 280 positive PCR-Tests

Hintergrund dieser geplanten Änderungen könnte sein, dass in Wien bereits in der ersten Schulwoche etliche Schüler in Quarantäne mussten. Wobei es vorerst keine offiziellen Zahlen dazu gibt. Am Freitag wurde bekannt, dass in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bisher 280 positive PCR-Tests verbucht wurden – wobei aus Wien nur die Ergebnisse für die Volksschulen vorliegen.

Erst am Wochenende haben sich Mediziner für einheitliche Quarantäneregeln in den Schulen ausgesprochen und dafür plädiert, dass nicht die gesamte Klasse in Quarantäne muss. Heinz Faßmann hat diesen Vorschlag ausdrücklich begrüßt.

(pri/j.n.)

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