Auszeichnung

Dieser Kiesler-Preisträger verwandelt Ruinen in Neues

 US-Künstler Theaster Gates
US-Künstler Theaster Gates(c) imago images / Reiner Zensen (Reiner Zensen via www.imago-images.de)
  • Drucken

Der US-Künstler Theaster Gates erhält im Spätherbst in Wien den zwölften Friedrich-Kiesler-Preis.

Einen so spannenden wie dem Namensgeber würdigen Preisträger hat die Friedrich Kiesler Foundation dieses Jahr gefunden: den US-Künstler und Aktivisten Theaster Gates. Im Spätherbst wird SP-Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ihm den mit 55.000 Euro dotierten Preis überreichen. Seit 1998 wird die Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der innovativen und experimentellen Kunst und Architektur vergeben, alle zwei Jahre abwechselnd von Republik und Stadt Wien.

Theaster Gates ist spätestens seit der documenta 13 in Kassel für seine Installationen und sozialen Interventionen bekannt, bei denen er leer stehende Gebäude revitalisiert und mit Architektur, Design, Skulptur, Musik und sozialem Engagement für die lokale Gesellschaft aktiviert. Mit seiner „Rebuild Foundation“ tut er das seit Jahren im Süden Chicagos, wo er 1973 geboren wurde, für die schwarze Community. Er kauft verfallende Gebäude auf und verwandelt sie in kulturelle Orte für die direkte Nachbarschaft.

Diese künstlerische Praxis lasse sich „mühelos mit Friedrich Kieslers Konzepten und seiner experimentellen Haltung in Verbindung bringen“, so die Preis-Jury. Sie vereinige „alle Künste mit der gebauten Umwelt und einer sozialen Vorstellung von Raum“.

Mit Teaster Gates' Rebuild Foundation verschmelze er Kulturgeschichte und Gemeinschaftsbildung, indem er „Ruinen in etwas Neues“ verwandle.

In Österreich hatte der vielfach ausgezeichnete Künstler, der eine Professur in Chicago innehat, bislang erst eine einzige große Ausstellung – 2016 im Kunsthaus Bregenz.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.