Naher Osten

„Krieg gegen den Terror“ hinterlässt tiefe Wunden

Reste des afghanischen Militärs: hier etwa eine Super Tucano der Luftwaffe.
Reste des afghanischen Militärs: hier etwa eine Super Tucano der Luftwaffe. APA/AFP/WAKIL KOHSAR
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Die Anschläge vom 11. September brachten für die ganze Region eine Zeitenwende. Nach Afghanistan rückten die USA im Irak ein. Jetzt ziehen sie sich zurück.

Istanbul. Als Plünderer durch Iraks Hauptstadt Bagdad zogen und Geschäfte, Verwaltungsgebäude und Krankenhäuser leer räumten, bezeichnete Donald Rumsfeld das als „Zeichen der Freiheit“. Der damalige US-Verteidigungsminister gehörte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu den führenden Köpfen der Neokonservativen in Washington, die den Nahen Osten nach westlichem Vorbild umgestalten wollten. Der Feldzug gegen den Irak 2003 gehörte dazu. Für Chaos und neues Unrecht nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein hatte Rumsfeld nur ein Schulterzucken übrig.

Mit den Anschlägen vom 11. September begann eine Ära, in der die USA den „Krieg gegen den Terror“ führten. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zehn Jahre zuvor war Amerika die einzige verbliebene Supermacht und setzte auf militärische Stärke, um das Terrornetzwerk al-Qaida zu zerstören, feindliche Regime zu bekämpfen und – so der Anspruch – dem Nahen Osten die Demokratie zu bringen.

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