Ade, Kalter Krieg! George Bush, Ronald Reagan und Michail Gorbatschow vor der inzwischen historischen Kulisse von New York.
Umbrüche

1989 und 9/11: Was wurde anders?

Die Wucht mancher Ereignisse beeindruckt Historiker und Zeitgenossen so sehr, dass sie schnell von Zäsur und Epochenwechsel sprechen. Nicht immer zu Recht.

Es war bei einem Zusammentreffen zwischen Henry Kissinger und dem chinesischen Premierminister Zhou Enlai vor rund einem halben Jahrhundert. Kissinger fragte sein Gegenüber nach seiner Einschätzung der Bedeutung der Französischen Revolution von 1789. Die Antwort von Zhou über das Ereignis, das damals auch schon 180 Jahre her war: „Too soon to tell.“ Es sei noch zu früh, das zu beurteilen.

Diese weise Einsicht ist Historikern nahezulegen, die Umbrüche gern voreilig als elementare historische Zäsuren von weltpolitischer Bedeutung sehen. Das gilt nicht nur für die reflektierende Betrachtung längst vergangener Zeiten. Noch mehr fehlt die sorgfältige Differenzierung, wenn man unmittelbar dabei war bei einem Ereignis, wenn einem der Atem stockte wie beim Fall der Berliner Mauer 1989 oder beim Einsturz der Twin Towers vor zwanzig Jahren in New York. An ihre Stelle tritt die Emphase des Miterlebens.

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Erinnerung

Und plötzlich jagt von rechts ein grauglänzendes Flugzeug ins Bild

Vor 20 Jahren sahen manche in der „Presse"-Redaktion live im TV, wie das zweite Flugzeug ins World Trade Center krachte - und damit vielen Menschen beim Sterben zu. Ich wollte eigentlich zwei Tage später nach Südamerika fliegen. Erinnerungen an ganz spezielle Tage. Die Welt ist seither nicht wirklich besser geworden.
Mychal Judge, Kaplan der New Yorker Feuerwehr, wurde von Trümmern des World Trade Center erschlagen, als er einem Sterbenden gerade die letzte Ölung gab.
USA

„Die Geschichte ist noch nicht zu Ende“

20 Jahre danach: Wie geht es der Schwester jenes Piloten, dessen Flugzeug ins Pentagon gesteuert wurde? Und wie geht es einer Stadt, die seit 9/11 gleich mehrere schwere Krisen durchstehen musste?
Das Bild von Ahmad Massud war bis zur Eroberung des Landes durch die Taliban in vielen Regionen Afghanistans präsent.
Vor 20 Jahren

Als al-Qaida den "Löwen von Pandschir" erlegte

Ahmad Massud verteidigte das Pandshir-Tal in den 1990er-Jahren gegen die Taliban und erwarb seinen Ruf als Held des Widerstandes gegen die Sowjets. Am 9. September 2001 wurde er getötet, zwei Tage vor 9/11. Sein Grab wurde offenbar zuletzt schwer beschädigt.

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