Leitartikel

Nach dem Plan ist vor dem Plan

Oswald Wagner (Vize-Rektor MedUni Wien), Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
Oswald Wagner (Vize-Rektor MedUni Wien), Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)APA
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Eine Stufe statt drei? Oder doch vier? Kaum ist der Coronaplan fertig, kommen die ersten Korrekturideen. Man kann das unstet finden, aber tatsächlich gibt es Verbesserungspotenzial.

So schnell geht das also. Am Mittwoch wurde der Corona-Stufenplan präsentiert, Ende der Woche melden die Ersten Reparaturwünsche an. Der Wiener Bürgermeister, der zunächst lobte, der Plan entspreche dem „Wiener Weg“, und gar keinen Grund sah, regional zu verschärfen, forderte am Samstag auf Ö1: Alle Stufen fusionieren und gleich starten. Auch der Gesundheitsminister denkt bereits über eine Stufe vier des dreistufigen Plans und – jetzt doch – über kostenpflichtige Tests nach.

Ziemlich unstet, die Politik, könnte man zynisch anmerken: Erst zustimmen, dann alles besser wissen? Man kann es aber auch so sehen: Manches, was als politischer Kompromiss zusammengebastelt wurde, schaut bei näherer Betrachtung auch so aus – gebastelt. Zumindest an manchen Ecken. So holpert – da hat die oberste Amtsärztin recht – die Maskenregelung. Eine FFP2-Pflicht im Handel für Ungeimpfte und eine Empfehlung für Geimpfte ist nicht nur schwer zu überprüfen, sondern hat auch ordentlich Konfliktpotenzial: Ungeimpfte, die sich „geoutet“ fühlen; Masken tragende Geimpfte, die fürchten, „ungeimpft“ auszusehen; skeptisch beäugte Maskenlose – und mittendrin: Angestellte, die die Emotionen abkriegen.

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