Gerhard Milletich wird neuer ÖFB-Präsident

Gerhard Milletich
Gerhard MilletichGEPA pictures/ Michael Meindl
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Der Wahlausschuss sprach sich für den burgenländischen Unternehmer Gerhard Milletich und damit gegen Roland Schmid aus.

Gerhard Milletich, 65, wird am 17. Oktober bei der Ordentlichen Bundeshauptversammlung in Velden zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt werden. Der Unternehmer (Bohmann-Verlag, 120 Mitarbeiter), steht seit 2012 dem burgenländischen Verband vor, hat langjährige Funktionärserfahrung, ist auch im Amateur- und Breitensport unterwegs. Er galt als Kandidat „von innen“ und erhielt nun im zweiten Wahlgang den Vorzug gegenüber Roland Schmid. Leo Windtner trat nach zwölf Jahren im Amt nicht mehr zur Wiederwahl an.

Milletich meinte in einer ersten, vom ÖFB versandten Reaktion: "Es freut mich, dass mir der Wahlausschuss das Vertrauen geschenkt hat. Ich kann jetzt schon versprechen, dass ich mich nach der Wahl durch die Hauptversammlung mit voller Kraft für den ÖFB, seine Vereine und alle im Fußball in Österreich Engagierten einsetzen werde. Ich möchte dem amtierenden Präsidenten Dr. Leo Windtner meinen großen Dank und meine Anerkennung aussprechen für das, was er für den österreichischen Fußball geleistet hat und immer noch leistet."

Sein unterlegener Rivale Schmid, ebenfalls Unternehmer, verpasste damit schon den zweiten prestigeträchtigen Funktionärsposten im heimischen Fußball. Im November 2019 zog der 45-Jährige bei der Rapid-Präsidentenwahl gegen Martin Bruckner den Kürzeren. Seither trat Schmid unter anderem als großzügiger Sponsor bei Ostligist Vienna in Erscheinung.

Die Wahl verlief wie schon im Vorfeld erwartet äußerst eng, was allein schon die Tatsache bewies, dass das Votum, ob geheim oder offen abgestimmt werden sollte, 5:5 ausging. Dadurch kam es zu einer offenen Abstimmung zwischen Milletich und Schmid, die zunächst 5:5 endete. Nach APA-Informationen stimmten im ersten Wahlgang Wien, Niederösterreich, Kärnten, das Burgenland und Vorarlberg für Milletich.

Steiermark und Bundesliga schwenken um

Im zweiten Wahlgang wanderten die Stimmen der Steiermark, vertreten durch den Wahlausschuss-Vorsitzenden Wolfgang Bartosch, und der Bundesliga zu Milletich - offenbar deshalb, weil es davor eine Mehrheit für Milletich unter den Landesverbänden gegeben hatte und weder die Liga noch Bartosch das Zünglein an der Waage sein wollten. Im Wahlausschuss werden zehn Stimmen vergeben, neun durch die Landesverbände und eine durch die Bundesliga.

Zu Milletichs vorrangigsten Aufgaben zählt nun unter anderem die endgültige Fixierung des Baus der neuen ÖFB-Geschäftsstelle und des Trainingszentrums. Der neue Präsident wird sich aber auch mit der Teamchef-Frage beschäftigen müssen, denn Franco Foda ist nach den jüngsten Niederlagen in der WM-Qualifikation gegen Israel und Schottland schwer angezählt. Der seit 2009 amtierende Windtner hatte vor wenigen Wochen seinen Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur bekanntgegeben, nachdem es dafür keine ausreichende Unterstützung im Wahlausschuss gegeben hatte.

(APA)

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