Windows 11

Wie Microsoft die Gamer umgarnt

Ab dem 5. Oktober wird Windows 11 nach und nach ausgerollt.
Ab dem 5. Oktober wird Windows 11 nach und nach ausgerollt.Microsoft
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Microsoft hat sich mit seinem neuen Betriebssystem viel vorgenommen. Windows 11 soll Office-Nutzer, Kreative und Gamer gleichermaßen ansprechen.

Letzte Woche haben wir an dieser Stelle die Neuerungen in Windows 11 besprochen, dessen Starttermin mit 5. Oktober in greifbare Nähe rückt. Dieses Mal soll der Gaming-Bereich näher beleuchtet werden. Immerhin soll das für Windows 10 kostenlose Upgrade „die bisher beste PC-Gaming-Erfahrung“ bieten. Dafür bietet das Betriebssystem Auto HDR, DirectStorage, Xbox Game Pass, Android-Apps am PC und Cloud Gaming. Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und welche Vor- und Nachteile die Neuerungen bringen.

Microsoft hat jahrzehntelange Erfahrungen im Konsolenbereich. Davon profitiert jetzt auch das Betriebssystem. Der US-Konzern hat sich viel vorgenommen und will künftig Kreative wie Office-Nutzer und Gamer gleichermaßen zufriedenstellen. Eine Neuerung dafür ist die von der Xbox X Series bekannte Auto-HDR-Funktion (HDR steht hier für High Dynamic Range), welche vereinfacht gesagt die Farben und den Kontrast verbessert.

Statt in Spielen nahezu im Dunkeln zu tappen, sorgt ein Algorithmus dafür, dass gewisse Bereiche eines Spiels, wie zum Beispiel Lichtquellen (Sonne, Fackeln, Laternen, ...) automatisch erkannt werden. Das Tool sorgt dann dafür, dass eben dieser Farbraum erweitert und das Kontrastverhältnis besser wird. Mehr als 1000 Spiele werden bereits unterstützt, darunter Skyrim, weitere sollen noch folgen. Der Nachteil für den Nutzer besteht darin, dass ein entsprechender Monitor angeschlossen ist. Dieser muss HDR unterstützen.

Ohne Umwege. Als eine der attraktivsten Neuerungen für Gamer ist DirectStorage einzuschätzen. Und der Name ist Programm. Bislang müssen die Spieledaten einen relativ langen Weg vom Datenspeicher zum Prozessor und weiter zur Grafikkarte zurücklegen. Der Zwischenschritt zur CPU entfällt bei Windows 11. Künftig werden die Daten direkt in den Video-Arbeitsspeicher (VRAM) der Grafikkarte geladen. Diese Abkürzung wirkt sich positiv auf die Ladezeiten und auf die Auslastung der CPU aus. Auch hier gibt es technische Mindestanforderungen. Hierfür geht es mit PCIe-3.0-NVMe-Laufwerken und PCIe-4.0-SSDs schon sehr ins Innenleben des Rechners. Mitunter einer der Gründe, warum Microsoft erstmals die Hardware-Voraussetzungen dermaßen in die Höhe schraubte, während bei früheren Betriebssystem-Neuerungen nur marginale Anpassungen vorgenommen wurden.

Xbox-Feeling am PC. Die Liste der vorinstallierten Anwendungen wird länger. Mit Windows 11 zieht auch die Xbox-App auf den Rechnern ein. Nutzer, die bereits den Xbox Game Pass haben, können künftig auch direkt auf dem PC darauf zugreifen und die Spiele nahtlos weiterspielen. Enthalten sind alle Spiele aus dem Abo und der Electronic-Arts-Play-Bibliothek – mit dem Xbox Pass Ultimate gibt es zusätzlichen Zugang zum Cloud Gaming. Die Kosten belaufen sich auf bis zu 13 Euro pro Monat. Für all jene, die regelmäßig gern unterschiedliche Titel spielen, lohnt das Abo-Modell, da die Spiele einzeln durchaus teurer sind.

Mit dem Xbox Game Pass Ultimate erhält man zusätzlich Zugang zum Cloud Gaming, wodurch mit einem alten, nicht spieletauglichen Rechner im Browser die neuesten Titel gestreamt werden können.

Microsoft öffnet sich für Android.Wenn auch mit Verzögerung. In einigen Monaten soll es auch möglich sein, den Amazon-App-Store auf einem Windows-11-Rechner zu installieren, ohne die bisherigen Umwege. Die Einbindung des Amazon–Stores bringt auch einige Einschränkungen, denn nicht alle Anwendungen, die man vom Google Play Store kennt, findet man dort. Dennoch ist die Auswahl mehr als ausreichend und beinhaltet beliebte Spiele wie auch TikTok, Disney+ und selbstverständlich auch Kindle, die E-Reader-App von Amazon.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2021)

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