Kunstwerte

Tefaf

Die Kunst- und Antiquitätenmesse gibt sich für heuer mit einem Onlineformat zufrieden. Sie ist qualitätvoll, doch manche Sparte profitiert vom realen Erlebnis.

Nach dem Coronadebakel im Vorjahr wollte die Tefaf, die wichtigste Kunst- und Antiquitätenmesse, wohl auf Nummer sicher gehen. Immerhin musste die Frühjahrsausgabe 2020 in Maastricht wegen eines Coronaclusters vorzeitig schließen. So entschieden die Organisatoren, heuer lieber nochmals auf ein reines Onlineformat (bis 13. September) zu setzen, obwohl viele andere Messen den Herbst wieder für die ersten Präsenzveranstaltungen nützen. Vergangenen November gab es die erste Tefaf Online, und sie war ein Erfolg.

Konzept überarbeitet. Für die aktuelle Ausgabe hat man das Onlineprogramm etwas überarbeitet. So dürfen die Teilnehmer jetzt drei Werke ausstellen, während es im Vorjahr nur ein Objekt war. Die Idee war, durch die erzwungene Konzentration auf ein Werk den Qualitätsstandard zu heben. Denn bei vielen anderen Onlineplattformen werden Besucher geradezu überschwemmt mit Werken. Drei Arbeiten lassen nun etwas mehr Spielraum zu, nicht zuletzt was Preise betrifft. Normalerweise gilt es schon als riskant, bei einer Messe eine Soloshow zu machen. Ehrlich gesagt ist es bei 255 Händlern eine ganz schöne Herausforderung, sich durch 700 Objekte durchzuklicken. Ein Messebesuch via Computer ist schließlich viel ermüdender als das reale Erlebnis.

Das Angebot reicht von der Antike über Alte Meister bis zu zeitgenössischer Kunst. Das besondere an der Tefaf sind aber seltenere Sammelgebiete, wie Manuskripte und Bücher oder alte wissenschaftliche Instrumente, die Museumsqualität aufweisen. Doch solche Objekte profitieren von einer realen Besichtigung. Ein Beispiel wäre die illuminierte Handschrift der heiligen Radegund aus dem 15. Jahrhundert bei Jörn Günther Rare Books.

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