Eine Kampagne, die nicht nur auf Fakten, sondern auch auf Emotionen setzt und dabei keine Informationen unter den Tisch fallen lässt, ist ebenso erfolgversprechend wie ein unbequemerer Alltag für Nichtgeimpfte.
Irgendwie muss es in Österreich gelingen, eine weitere Million Menschen zur Impfung zu bewegen. Dann hätten sich rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig impfen lassen, womit es – inklusive Genesener – ausreichend Immune gäbe, um das Infektionsgeschehen auf niedrigem Niveau zu halten. Das Coronavirus würde zwar nicht verschwinden, aber aus der Pandemie eine Endemie mit wiederkehrenden, aber beherrschbaren Wellen werden – wie bei der Influenza.
Dänemark mit einer Durchimpfungsrate von 74 Prozent ist schon so weit. Schweden auch, obwohl hier die Quote mit knapp 60 Prozent ähnlich hoch ist wie in Österreich, allerdings haben sich dort mehr Menschen infiziert und wurden somit auf natürlichem Weg immunisiert. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) will nun das, wie er sagt, persönliche Gespräch forcieren, um skeptischen Menschen die Sinnhaftigkeit der Impfung näherzubringen. Dabei sollen insbesondere niedergelassene Ärzte eine wichtige Rolle spielen, zusätzlich wird derzeit mit der Ärztekammer eine neue Informationskampagne erarbeitet.