Als Folge der Nullzinsen kaufen Großinvestoren vermehrt „Junk-Bonds” von Firmen, die kaum kreditwürdig sind. Diese Risikobereitschaft birgt Gefahren, Kleinanleger sollten sich woanders umsehen.
New York. Auf dem Girokonto oder Sparbuch gibt es schon längst kaum noch Zinsen. Österreichische und deutsche Staatsanleihen werfen negative Renditen ab. Zehnjährige Treasuries notieren gerade einmal bei 1,3 Prozent. Und wer sein Geld in sichere Firmenanleihen mit einem AAA-Rating steckt, bekommt laut der Agentur Moody's aktuell durchschnittlich eine Rendite von etwas mehr als zwei Prozent. Eines haben all diese relativ sicheren Anlagen abseits des Aktienmarktes gemeinsam: Nach Abzug der Inflation setzt es für Investoren Verluste.
Als Folge müssen sich die Profis auf die verzweifelte Suche nach Rendite begeben, und dabei entscheiden sie sich immer öfter für Junk-Bonds. Das sind Anleihen von Unternehmen, die über ein schlechtes Kredit-Rating verfügen, ihnen wird eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls zugeschrieben. Bei Standard & Poor's fallen alle Firmen mit einem Rating von BB+ oder schlechter in diese Kategorie, die Agentur bezeichnet den Kauf dieser Anleihen als „spekulativ“. A-Ratings und auch BBB-Ratings gelten hingegen als verhältnismäßig sicher.