Eine mächtigere Bühne wird es in diesem Wahlkampf nicht mehr geben: Angriffe von CDU-Mann Laschet auf Scholz dominierten das Triell der Kanzlerkandidaten in ARD und ZDF. Am Ende lag Blitzumfragen zufolge wieder der Sozialdemokrat vorne. Aber ein Punkt kann Laschet Hoffnung machen.
Der Mann mit der weinroten Krawatte und dem dunkelblauen Anzug und der Mann mit der weinroten Krawatte und dem dunkelblauen Anzug fallen sich gegenseitig ins Wort. „Sie können sich mal kurz entspannen“, rät der eine schließlich dem anderen. Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) verbindet an diesem Abend der Kleidungsstil, aber ansonsten nicht viel. Die beiden Kanzlerkandidaten streiten oft und lebhaft und in dieser Szene darüber, wer einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien blockiert hat. Die CDU? Oder die SPD? Annalena Baerbock steht zwischen den Krawattenträgern, zeigt mit den Händen auf beide und sagt: „Sie haben jetzt mit ihrer Vergangenheitsbewältigung gezeigt, warum wir beim Klimaschutz da stehen wo wir stehen.“ Das Muster wird sich wiederholen. Laschet greift an und Scholz pariert. Es gibt sozusagen ein Duell im Triell der Kanzlerkandidaten.
CSU machte Laschet Druck
Wo sonst am Sonntag um 20.15 Uhr der Tatort läuft, ist diesmal ein anderer Krimi zu sehen, jener um die Führung Deutschlands. Eine größere Bühne gibt es in diesem Wahlkampf nicht mehr als dieses zweite Triell, das zeitgleich auch im ZDF läuft und das mehr als zehn Millionen Zuschauer gesehen haben. Die CSU-Schwesterpartei hatte das Wochenende zur „letzten Chance“ für Laschet hochgejazzt, um den Trend noch zu drehen. Die SPD liegt in den Umfragen ein paar Prozentpunkte vor der Union. Der Druck, der auf den Schultern Laschets lastet, sei „fast umenschlich“, befand die „Bild"-Zeitung im Vorfeld des Showdowns.