Warum Niederösterreich für den „Ostring Wien“ plädierte und die Autobahn über die Donau für die Nazis „eines der bedeutendsten Bauvorhaben in der Ostmark“ war. Ein Blick auf die Anfänge des Autobahn-Baus in Österreich.
Nach mehr als 20 Jahren glaubte Carl Marischka, wieder eine Chance zu haben: Er hatte 1931 eine „Denkschrift“ verfasst und gemeinsam mit seinem Bruder Hubert die Westeinfahrt nach Wien projektiert, und es mit diesem Anliegen bis zum damaligen christlichsozialen Handels- und Verkehrsminister Eduard Heinl und zum sozialdemokratischen Wiener Bürgermeister Karl Seitz geschafft. Nun, Mitte der 1950er Jahre wollte er diese Idee wiederbeleben. Deren Zeit schien gekommen. Die Idee der beiden Marischkas: die kreuzungsfreie, vierspurige Wiener Einfahrt von Auhof bis zur Urania am Donaukanal.
Das Brüderpaar meinte auch, dass man durch den Bau einer Stadtautobahn mit Einnahmen rechnen könne: „Abgesehen von den Einnahmen aus Mautgebühren könnten auch eventuelle sportliche Veranstaltungen auf dieser Autobahnstraße (Wettfahrten, Wettlaufen, usw.) nicht unbedeutende Einkünfte bringen. Das alles könnte schließlich zu einer Finanzierung des Bauvorhabens auf Grund einer Verkehrsanleihe Anreiz geben,“ heißt es auf Seite 28 des Konzepts.