Pizzicato

Landluft macht frei

Greber
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Eichhörnchen, Rehe, Vögel, Bienen, Blumen, Felder, Natur, gute Luft, Ruhe, Wein, Radfahren. What else?

Früh am Morgen war's und noch recht kühl, die Sonne stand hinter dem Wäldchen vor unsrem Landhaus im Südosten von NÖ und ließ die paar roten Äpfel, die noch auf dem Apfelbaum sind, schimmern. So viele wie heuer trug er noch nie, obwohl schlimme Kinder aus dem Dorf ab und zu zugelangt hatten. Nun ja.

Ich trank Kaffee. Das Kratzen und Huschen in den Zweigen der Fichten vis-à-vis entpuppte sich als braune Eichhörnchen, die wild kletterten und sprangen. Eines lief bis rauf auf den Wipfel, in 20, 25 Metern Höhe, man muss dort eine tolle Aussicht aufs Wiener Becken und Hochhäuser am Rande Wiens haben. Das Tackern aus der dunkelgrünen Nussbaum-Gruppe kam von einem Buntspecht, man sah das schwarz-weiß-rote Köpfchen, dann flog er ins Dickicht. Von dort flattern Kohlmeisen und Buchfinken herbei und holen Kerne aus den schwer herabhängenden Sonnenblumen, während an Blüten ihrer Nachzügler Bienen naschen.

Später, beim Radeln zwischen Feldern mit Krautköpfen und sonnenverdorrten Sonnenblumenarmeen, steigen zweimal Fasane so dicht neben mir aus dem Gras, dass mir einer fast ins Gesicht geknallt wär. Hätte zubeißen können und den Braten für später gehabt, harhar. Dann stand auf der Landstraße ein Reh. Es trollte sich, als ein Auto kam.

Hach. Es ist schon ein gutes Land. Landluft macht frei. Und putzt den Kopf herrlich durch. (wg)

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