Premiere

Burgtheater: Die liebe Familie stürzt den König

Großes Aggressionspotenzial am englischen Königshof ( von links): Jan Bülow, Stacyian Jackson, Martin Schwab, Bardo Böhlefeld
Großes Aggressionspotenzial am englischen Königshof ( von links): Jan Bülow, Stacyian Jackson, Martin Schwab, Bardo BöhlefeldMarcella Ruiz Cruz
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William Shakespeares Historiendrama „Richard II.“ wurde von Johan Simons zum Kammerspiel gekürzt. Seiner Inszenierung fehlte es dann allerdings etwas an Biss.

Manchmal ist die weitläufige Bühne des Burgtheaters fürs Gebotene einfach zu groß. Bei ausgewachsenen Königsdramen ist das meist nicht der Fall, aber bei der Premiere von „Richard II.“ am Donnerstag war es leider so. Da standen drei Schauspielerinnen und acht Schauspieler eines an sich exzellenten Ensembles manchmal wie verloren in der Weite, in der Tiefe, am Rande. Oder sie drängten sich in einem grauen Hausgerippe aus langen Stangen auf einem Podest zusammen, mit dem Bühnenbildner Johannes Schütz den englischen Königshof andeutete. Oder sie waren mit Um- und Abbauten beschäftigt, wenn gerade etwas wie Bürgerkrieg wütete.

Die Folge daraus: Dem Fall des als schwach geltenden Richard II., der von seinem Cousin, Heinrich Bolingbroke, 1399 um die Krone und bald danach auch ums Leben gebracht wurde, fehlte die Rasanz. Und das, obwohl der rund um 1595 geschriebene Fünfakter William Shakespeares von Regisseur Johan Simons auf 135 Minuten gekürzt worden war. Diese Inszenierung hat einige dramatische Akzentverschiebungen gewagt, aber nicht immer erfolgte daraus Gewinn.

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