Europa muss endlich die Lehren aus der Flüchtlingskrise von 2015 ziehen. Die Hilfe vor Ort muss im Zentrum stehen.
Das Trauma sitzt tief. Angesichts der verstörenden Bilder aus der afghanischen Hauptstadt Kabul, die so frappierend an die Evakuierung Saigons am Ende des VietnamKriegs erinnern, beschwören viele Politiker in Österreich und in Europa neuerlich ein Mantra, das sie bereits seit Jahren wie eine Monstranz vor sich hertragen: 2015 dürfe sich auf keinen Fall wiederholen. Gemeint ist die große Fluchtbewegung jenes Sommers nach Westeuropa. Gemeint ist vor allem aber auch der damalige Kontrollverlust der Politik – Stichwort Angela Merkel und ihre aus der Not geborene Grenzöffnung für alle Flüchtlinge.