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Evergrande warnt erneut vor Liquiditätsengpässen

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Der zweitgrößte chinesische Immobilienentwickler führt Gespräche mit potenziellen Investoren, dementiert aber Spekulationen über einen drohenden Konkurs.

Der in Geldnot geratene chinesische Bauträger Evergrande warnt erneut vor Liquiditätsrisiken wegen einem Rückgang seiner Immobilienverkäufe. Der zweitgrößte Immobilienentwickler des Landes führe zwar Gespräche mit potenziellen Investoren, um einige seiner Vermögenswerte zu veräußern, habe aber bisher keine "wesentlichen Fortschritte" gemacht, hieß es in einer Einreichung an der Hongkonger Börse.

Das Unternehmen zeichne "anhaltende negative Medienberichte" für die Beeinträchtigung des Anlegervertrauens verantwortlich, was zu einem weiteren Umsatzrückgang im September führe.

Verärgerte Anleger hatten sich am Montag vor dem Hauptsitz von Evergrande in Shenzhen versammelt und forderten ihr Geld zurück. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, es befinde sich in "beispiellosen Schwierigkeiten", dementierte jedoch Spekulationen über einen drohenden Konkurs. Bereits vor rund zwei Wochen hatte der überschuldete Konzern erstmals selbst vor Liquiditäts- und Ausfallrisiken gewarnt, falls es ihm nicht gelingen sollte, die Bautätigkeit wieder aufzunehmen, Beteiligungen zu verkaufen und Kredite zu erneuern.

Im Juni war Evergrande mit Bond-Zinszahlungen in Verzug geraten. Die Senkung der Bonitätsnoten durch die Ratingagenturen Moody's, Fitch und China Chengxin International (CCXI) hatten zu einem Ausverkauf an den Anleihen- und Aktienmärkten geführt. Investoren fürchten bei einem Zusammenbruch von Evergrande Schockwellen für das chinesische Bankensystem.

(APA/Reuters)

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