Leitartikel

Eine Covid-Verordnung, die schon wieder nicht für Ordnung sorgt

APA/HELMUT FOHRINGER
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Weil die Impfmobilisierung im Sommer verabsäumt worden ist, braucht es jetzt wieder eine Maßnahmenverordnung. Die ist kompliziert und lückenhaft.

Dieser Herbst fühlt sich an, als wären wir mit Covid zum ersten Mal in Kontakt. In den Schulen herrscht Chaos, die Quarantänefälle steigen, der Grant der Eltern und die Verzweiflung von Lehrern und Schülern auch. Auf Schutzmaßnahmenverordnung, Notmaßnahmenverordnung, Lockerungs- und Öffnungsverordnungen folgt nun eine Maßnahmenverordnung, die vor allem durch eines glänzt: Verwirrung. Dafür hat man politisch heikle Bereiche geflissentlich ausgelassen, etwa, Regelungen für den Arbeitsplatz.

Österreich soll nun wieder lernen: Wann muss welche Maske getragen werden? Für wen reicht ein einfacher Mund-Nasen-Schutz? Und wer braucht eine FFP2-Maske und wo? Kauft man Äpfel, gilt eine andere Regelung als bei einer Shoppingtour für neue Kleidung. Theater und Konzert sind kein Museum. Schulklassen sind kein Großraumbüro. Und Wien ist nicht Vorarlberg, denn die Landeshauptleute dürfen noch selbst Regeln erlassen. Und weil es noch nicht kompliziert genug ist, stellt die Politik gleich weitere Verschärfungen in Aussicht, noch bevor alle verstanden haben, was zu tun ist.

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