Mit der Olympiamedaille erfüllte sich für Jakob Schubert ein Traum. Die intensive Erfahrung in Tokio hat ihn inspiriert – und den Hunger auf mehr geweckt. Schon diese Woche bei der WM möchte der Tiroler nachlegen.
Wien. Noch hat die Olympiamedaille keinen designierten Platz im Zuhause von Jakob Schubert bekommen. „Es macht noch keinen Sinn sie aufzuhängen, weil ich sie noch regelmäßig herzeigen muss, aber sie wird einen besonderen Platz kriegen“, sagt der Innsbrucker. Vor knapp sechs Wochen hat er das olympische Kletter-Debüt in Tokio für sich persönlich mit Bronze gekrönt. „Ein Highlight meiner Karriere und in meinem Leben.“ Für ihn ist diese Medaille sehr viel gewichtiger als die 450 g recyceltes Material, aus dem sie hergestellt wurde. „Ein schweres Ding, wunderschön gemacht. Sie verbindet so viel Historisches. Ich habe schon als Kind Olympia geschaut. Und zu wissen, dass Usain Bolt eine hat und man selbst jetzt auch, das ist etwas ganz Besonderes.“
Die Erfahrung auf der olympischen Weltbühne hat auch bei einem routinierten Athleten wie Schubert Eindruck hinterlassen. Mehr Druck, mehr Aufmerksamkeit, die Nervosität sei insbesondere vor der Qualifikation extrem gewesen, erinnert er sich. Der 30-Jährige hielt wieder einmal eigenen und öffentlichen Erwartungen stand, lieferte wie schon bei der Heim-WM 2018 ab, als er zweimal Gold holte. „Diese positiven Erfahrungen in Extremsituationen haben mir geholfen. Das gibt Selbstvertrauen.“ Schubert kletterte im Vorstieg, seiner liebsten und zugleich die letzte der drei Disziplinen in der Olympia-Kombination, zum Sieg. Dass es auch gesamt für das Podest reichte, erfuhr er erst danach durch sein Team. „Dieses Warten, dann die Medaille. Diese Momente werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen.“