Nach acht Jahren werden in Oslo wieder Sozialdemokraten regieren: Sie punkten auch dank Klimawandel.
Das bisher bürgerliche Norwegen färbt sich wieder rot: „Jetzt können wir endlich sagen: Wir haben es geschafft“, jubelte Sozialdemokraten-Chef Jonas Gahr Støre (61) am späten Montagabend unter „Jonas, Jonas“-Rufen seiner feiernder Genossen in Oslo. Die Partei von „Super Jonas“ wurde trotz leichter Verluste stärkste Kraft. Und rein numerisch dürfte der baldigen Bildung einer Mitte-Links-Regierung kaum etwas im Wege stehen – die Mehrheitsverhältnisse sind klar. Gleich am Dienstag begann der Premier in spe Gespräche mit seinen bevorzugten Koalitionspartnern, der euroskeptischen Zentrumspartei und der Sozialistischen Linkspartei. „Das ist unser Plan A“, sagte er.
Die bisherige konservative Regierungschefin, Erna Solberg, gestand bereits Montagabend ihre Niederlage: Ihre Partei stürzte ebenso wie ihr rechtspopulistischer Partner massiv ab. Sie werde im Amt bleiben, „bis die neue Regierung bereit ist“, sagte sie. Die an sich beliebte Premierministerin hatte das Land relativ erfolgreich durch sämtliche Krisen geführt – und hatte lange Zeit auch keine schlechten Umfragewerte. Abgestraft wurde ihre Regierung allerdings schlagartig vor allem von einem Thema, das den Wahlkampf dominierte: dem Klimawandel.