Lehrermangel

„Die Klassenlehrerin ist leider nicht erschienen“

Die Suche nach Pädagogen mit voller Lehrverpflichtung ist schwierig
Die Suche nach Pädagogen mit voller Lehrverpflichtung ist schwierigClemens Fabry
  • Drucken

An einer Wiener Volksschule warteten die Schüler vergeblich auf eine Klassenlehrerin. Das ist kein Einzelfall. Die Situation ist auch andernorts „angespannt“.

Am ersten Schultag fehlte in der Volksschule Kleine Sperlgasse in Wien eine Klassenlehrerin. Bis zur zweiten Schulwoche sollte eine Pädagogin für die dritte Klasse gefunden werden. Doch auch daraus ist nichts geworden. So erzählt es ein betroffener Vater. Stattdessen haben die Eltern einen Brief aus der Direktion bekommen: „Die Klassenlehrerin, die uns seitens der Bildungsdirektion versprochen wurde, ist leider nicht erschienen“, stand da geschrieben. Es würde derzeit nämlich „in Wien im Elementarbereich 30 unbesetzte Klassen“ geben, „aber keine Lehrpersonen, die eine volle Lehrverpflichtung übernehmen können oder wollen“.


In der betroffenen Klasse in der Kleinen Sperlgasse hat man eine Lösung gefunden. Die Assistenzlehrerin einer anderen Klasse wurde dort abgezogen und hat übernommen. Die 30 „unbesetzten Klassen“ kann man in der Wiener Bildungsdirektion zwar nicht bestätigen. Man müsse angesichts eines Lehrermangels aber des öfteren Notlösungen ergreifen. Konkrete Zahlen zum Lehrermangel gibt es keine. Derzeit sei man noch immer am Suchen und Aufnehmen. Gerade im Volksschulbereich sei das aber schwierig. Dort würde man für die Führung einer Klasse Pädagogen mit einer vollen Lehrverpflichtung brauchen. Doch die sind Mangelware. „Viele wollen nur noch Teilzeit arbeiten. Work-Life-Balance spielt eine immer größere Rolle“, heißt es aus der Bildungsdirektion.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.