Schmuckkolumne

Glanz & Gloria: Froniks „Wutschmuck“-Kollektion

Julia Fronik
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Julia Fronik hat für ihr Schmuckatelier Henry Wright in der Wiener Kirchengasse Wutschmuck gehämmert.

Man muss nicht Doderers „Merowinger“ gelesen haben, um auf den Spuren der Hauptfigur Childerich von Bartenbruch erkannt zu haben, dass das Eindreschen auf oder Zerdreschen von etwas ganz gut als Zorn-Blitzableiter funktioniert. (Mit Doderer Vertraute und Zaungäste konnten sich in diesem Sinne auch am Besuch der vom Volkstheater 2019 im Haupthof des MQ aufgebauten „Wutkammer“ ergötzen.)

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Während also der jähzornige, stets wut- und wütbereite Childerich zuvorderst Porzellanfigürchen zerschlägt, ist, unter freilich ganz anderen und durchaus nachvollziehbaren Bedingungen, Goldschmiedin Julia Fronik zu Wutableitungszwecken auf Roségold gekommen. „Ich hatte noch einen Rest in der Werkstatt herumliegen und habe begonnen, darauf einzuhämmern“, erzählt sie vom Entstehen ihrer ­kleinen „Wutschmuck“-Kollektion.

Die ­Lähmung des Lockdowns war es, die Fronik verzweifeln ließ – denn sie hatte erst Ende 2019 ihr Geschäft, benannt nach dem Flugpionier Henry Wright, eröffnet. „Das Weihnachtsgeschäft ist gut angelaufen, die Kundenkontakte waren erfreulich – aber dann kam der Stopp“, erinnert sich Fronik. Ihre Wutkreationen kamen nach der Wiedereröffnung gut an; viele konnten wohl die ursprüngliche Motivation der Berufsumsteigerin gut nachvollziehen – nicht nur die überschaubare Childerich-Community.

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