Die EZB-Chefin erklärt, worin die größten Herausforderungen nach dem Krisenende liegen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde mahnt die Regierungen der Eurozone zu Reformen, um das Potenzial der Region voll nutzen zu können. Im Interview in der Bloomberg-TV-Sendung „The David Rubenstein Show: Peer-to-Peer Conversations“ diagnostiziert sie eine wirtschaftliche Erholung, die schneller als erwartet voranschreitet.
Zu den Aufgaben für Europa gehören laut Lagarde, die Lücke zwischen Nord- und Südeuropa zu schließen, die soziale Ungleichheit zu verringern, die durch die Pandemie noch vertieft wurde, und die Wende zu einer nachhaltigeren Wirtschaft. „Die größte Herausforderung besteht immer darin, zu liefern“, so Lagarde. „Es geht darum, die Finanzierungen zu den richtigen Investitionen zu lenken, sicherzustellen, dass die Volkswirtschaften sich in der richtigen Form erholen, mit den richtigen strukturellen Reformen, die die Produktivität dieser Volkswirtschaften verbessern und sie in die Lage versetzen, digitaler und grüner zu werden.“
Der 750 Milliarden Euro schwere europäische Aufbaufonds „wird zur Annäherung der Länder beitragen und helfen, die Kluft zwischen einigen südeuropäischen Ländern und den nordeuropäischen Ländern zu verringern“, so die EZB-Chefin. „Das ist zweifellos die Absicht.“
Eine zentrale Herausforderung werde auch darin bestehen, den Schaden in einigen Bereichen des Arbeitsmarktes rückgängig zu machen. Hier seien Frauen und junge Menschen am stärksten vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedroht gewesen, führte Lagarde weiter aus. (Bloomberg)