Presse-Ökonomenranking

Wer die einflussreichsten Ökonomen und Ökonominnen sind

Rene Prohaska / picturedesk.com
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Zum bereits achten Mal hat „Die Presse“ gemeinsam mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der „Neuen Zürcher Zeitung“ die einflussreichsten Wirtschaftsforscher des Jahres ermittelt. Wer die Top 20 sind.

Ökonomen sind immer gefragt. In Krisenzeiten besonders. Und so hinterlässt auch die Pandemie im „Ökonomenranking 2021“ ihre Spuren. Kein Wunder, Themen gibt es in diesem Jahr zur Genüge. Die Palette reicht von Lieferengpässen bis hin zur massiven Staatsverschuldung. Mitunter auch deshalb griffen die Medien in den vergangenen zwölf Monaten gerne auf den Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Christoph Badelt, zurück, der auch gleichzeitig Präsident des Fiskalrats ist. Doch nicht nur auf ihn.

Dennoch ist mit „Badelts" Wifo kein anderes Institut so häufig in der Bestenliste vertreten, wie die in Wien angesiedelte Forschungsstätte. Wifo-Steuerexpertin Margit Schratzenstaller belegt beispielsweise nicht nur den besten Platz in der Politikumfrage, sie ist auch die einflussreichste Ökonomin des Landes. Wifo-Tourismusexperte Oliver Fritz war heuer erstmals im Ranking vertreten. Überraschend ist das nur bedingt, trägt der Fremdenverkehr doch gar nicht so wenig zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Auch IHS-Gesundheitsökonom Thomas Czypionka war 2021 ein gefragter Mann. Diese Krise ist eben auch eine Gesundheitskrise.

Seine Forschungsstärke verschaffte wiederum Ifo-Ökonom Ludger Wößmann den höchsten Neueinstieg in diesem Jahr. Zum ersten Mal vertreten war auch Momentum-Ökonom Oliver Picek. Für Andreas Hermann von der Hochschule St. Gallen und WU-Ökonomin Katharina Mader war es ebenfalls eine Premiere.

Die ersten drei Ränge des Rankings werden erneut von Kapazundern angeführt: Ernst Fehr, Christoph Badelt und Gabriel Felbermayr. In Summe schafften es drei Frauen in die Gesamtwertung.

Ökonomenranking
ÖkonomenrankingPetra Winkler

Die Methode:


Medien: Unicepta hat gezählt, wie häufig welche Ökonomen von September 2020 bis August 2021 in den Medien genannt wurden. Die Daten stammen aus der Datenbank Factiva, die Online-Auftritte der Medien wurden einbezogen.

Politik: „Wer sind die Ökonomen, deren Rat oder Publikationen Sie am meisten für Ihre Arbeit schätzen?“ Diese Frage stellten die Universität Düsseldorf, der Verein für wissenschaftliche Politikberatung Econwatch und das ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in einer Umfrage Parlamentariern und Führungskräften von Ministerien auf Bundes- und Landesebene.

Soziale Medien: Die Social-Media-Wertung gibt Auskunft über den Einfluss der Ökonomen auf Twitter. Die Methodik wurde von Makronom entwickelt. Seit 2021 wird das Ranking von NZZ Visuals erstellt. Dabei wurden alle Tweets berücksichtigt, die die Ökonomen vom Juli 2020 bis Juni 2021 abgesetzt haben.

Wissenschaft: Hier zählte die Zahl der Zitate, die zwischen 2017 bis 2021 veröffentlicht wurden. Diesen Index hat der Fachverlag Elsevier aus seiner Forschungsdatenbank Scopus berechnet.

Gesamt: In der Forschung waren mindestens fünf Zitate nötig, in der Öffentlichkeit mindestens fünf Medienzitate oder mindestens fünf Nennungspunkte in der Politikumfrage. Das Ranking konzentriert sich auf Ökonomen, die an Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten. In der Zusammenrechnung brachte die Wissenschaft bis zu 500 Punkte, Medien 250 Punkte, Politik 200 und Social Media 50.

Hinweis: In einer früheren Version des Ökonomenrankings für das Jahr 2021 kam es zu einem Erhebungsfehler. Dies hat zur Folge, dass Ökonom Friedrich Schneider von der Universität Linz nun auf Platz Sieben des Rankings vorrückt. Zuvor war er nicht in der Gesamtwertung vertreten.

Der zuvor auf Platz 20 gelistete Ökonom Leonhard Dobusch vom Momentum Institut ist nun allerdings nicht mehr unter den Top 20 vertreten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2021)

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