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Die Poster Girls von Global Britain

Der britische Boulevard kann nicht genug kriegen von einem 18-jährigen Teenager, der neuen Tennis-Queen von New York, die auch gleich bei der Met-Gala in der Metropole eine gute Figur gemacht hat.

Wie in einem Jane-Austen-Roman fliegen Emma Raducanu die Herzen ihrer Landsleute zu. Die Tennisspielerin könnte als Symbolfigur für Boris Johnsons Vision von GB als Global Britain dienen: Geboren als Tochter eines Rumänen und einer Chinesin in Toronto, mit zwei Jahren nach London gezogen, spricht sie Mandarin, liebt taiwanesische TV-Serien und rumänische Küche.

Ist Emma der neue Darling der Briten und das Poster-Girl von Post-Brexit-Britannia, ist dies Elizabeth „Liz“ Truss für den Premier. Sie vertritt fortan die Außenpolitik des Königreichs, weil Vorgänger Dominic Raab zu lang in Kreta weilte und seinen Sommerurlaub in Griechenland bei Ausbruch der Afghanistan-Krise nicht umgehend abbrach. Sich in der Ägäis zu aalen, während die Boys und Girls in Uniform auf dem Flughafen in Kabul ihr Leben riskieren– das brachte viele Briten und letztlich auch den Premier auf die Palme.

Emma & Elizabeth verkörpern als neues Super-Duo die Schlagkraft Londons in der Welt. Blinken, Lawrow, Schallenberg und Co. sind vorgewarnt: Liz Truss, aufgewachsen in einem linken Elternhaus, spielte schon als Schülerin Maggie Thatcher. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2021)

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