Obwohl in Europa bisher noch keine Impfstoffe für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen sind, dürfen in Österreich Ärzte auf eigene Verantwortung impfen. Off-Label-Use heißt dieses Prozedere – und hat beim Coronavirus unterschiedliche Gründe.
Noch im September will Biontech-Pfizer die Zulassung seines Impfstoffs für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren beantragen, die – aller Wahrscheinlichkeit nach positive – Entscheidung der Europäischen Arzneimittel Agentur EMA wird für Mitte/Ende Oktober erwartet. Unmittelbar danach soll die Einreichung für Kinder ab zwei Jahren sowie Babys ab sechs Monaten erfolgen, sodass es noch in diesem Jahr praktisch keine Einschränkungen mehr bei der Durchimpfung der Bevölkerung geben wird. Es ist nämlich davon auszugehen, dass sowohl das Nationale Impfgremium (NIG) als auch die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) eine Empfehlung für die Immunisierung dieser Altersgruppen abgeben wird.
Einige Eltern konnten oder wollten diese Entscheidungen aber nicht abwarten und ließen ihre Kinder auf eigene Faust impfen – wenn auch nicht auf eigene Verantwortung, denn diese tragen bei einer sogenannten Off-Label-Anwendung immer die Ärztinnen und Ärzte. Ärztinnen wie Daniela Kasparek aus Wien. Sie hat in ihrer Ordination bisher rund zehn Kinder unter zwölf Jahren geimpft – immer mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer. Kinder ab fünf Jahren bekamen die halbe Dosis (15 Mikrogramm) verabreicht, jene unter fünf Jahren nur ein Drittel (zehn Mikrogramm).