Champions League

Alaba, Reals neuer Abwehrchef

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Fc Internazionale - Real Madrid Cf Edin Dzeko of Fc Internazionale and David Alaba of Real Madrid Cf battle for the balimago images/Marco Canoniero
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Auftreten und Statistik machen David Alaba Mut: Der 29-Jährige nimmt bei Real Madrid Fahrt auf.

Real Madrid strauchelte, jubelte nach 90 Minuten aber doch noch über einen glücklichen Sieg zum Auftakt der Champions-League-Saison. Das 1:0 bei Inter Mailand war nicht verdient, weil der italienische Meister über weite Strecken das Spiel kontrollierte und auch die weitaus besseren Chancen vorfand, am Ende hatten die Königlichen aber ihr Ziel erreicht. „Das war kein einfaches Spiel“, konstatierte Reals Neuzugang David Alaba bei seinem Königsklassen-Debüt für die Spanier trocken.

Der ÖFB-Teamkapitän war im San Siro als Innenverteidiger aufgeboten worden. Diese Rolle wurde im Sommer vakant, nachdem Klublegende Sergio Ramos in Paris ein neues Zuhause gefunden hatte. In den ersten beiden Ligaspielen noch als Linksverteidiger eingesetzt, war Alaba schon bei Betis Sevilla in die Rolle des Abwehrchefs geschlüpft. Trainer Carlo Ancelotti ist seit gemeinsamen Bayern-Tagen ein bekennender Fan des 29-Jährigen, er schätzt seine Variabilität, dürfte ihn langfristig im Zentrum der Verteidigung sehen. „Der Trainer sieht mich ja auch irgendwo mehr in der Zentrale. Dass ich links auch spielen kann, ist, glaube ich, kein Geheimnis, aber ich möchte einfach der Mannschaft helfen, egal auf welcher Position“, erklärte Alaba, der mit Real noch ungeschlagen ist.

Der Routinier machte in Mailand kein fehlerfreies, aber gutes Spiel. „Ich glaube, es war wirklich in Ordnung“, sagte Alaba, der noch an der Abstimmung mit seinen neuen Kollegen feilen muss. Dass er schon stark ins Spiel der Madrilenen eingebunden ist, belegte die Statistik: Von 65 Pässen kamen 58 bei Mitspielern an – nur Luka Modrić (74) spielte mehr Pässe.

Wie Real Madrid zündete auch Paris SG am Mittwoch kein Offensivfeuerwerk, blieb dabei aber anders als die Spanier ohne Sieg. Beim ersten gemeinsamen Auftritt von Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar reichte es bei Club Brügge nur zu einem 1:1.
Zu allem Überdruss wurde Mbappé kurz nach der Halbzeit verletzt ausgewechselt. „Er hat sich den Knöchel verdreht und hatte bereits Probleme an beiden Knöcheln“, erklärte Trainer Mauricio Pochettino, dessen Aufgabe es ist, aus einer Ansammlung fantastischer Einzelspieler ein offensiv wie defensiv funktionierendes Kollektiv zu formen. Noch ist das nicht der Fall.

„Wir brauchen Zeit“

Messi und Neymar attackierten in Belgien über die Flügel, waren dort aber nicht so wirksam wie gewünscht. Schwerwiegend war der Ausfall von Italiens Europameister Marco Verratti im Mittelfeld, er scheint kaum zu ersetzen zu sein. PSG ist der beste Beweis dafür, dass Mannschaften nicht auf Anhieb funktionieren, Automatismen erst eingeübt werden und greifen müssen. „Wir brauchen Zeit, damit sie ein Verständnis füreinander entwickeln“, sagte Pochettino und bat um Verständnis. „Das ist klar, und wir haben es bereits die vergangenen Tage gesagt. Wir müssen noch ein Team kreieren. Wir hatten keinen guten Abend, müssen ruhig bleiben, weiter arbeiten und die Zeit nehmen, die wir brauchen.“ Der Erfolgscoach versprach: „Es wird besser werden.“

Die Gruppe A, von vielen Beobachtern als „Todesgruppe“ bezeichnet, hat nach dem ersten Spieltag jedenfalls zusätzlich an Brisanz gewonnen. Brügge lieferte als krasser Außenseiter eine erste Überraschung – und im Parallelspiel besiegte Manchester City nach einem furiosem Schlagabtausch RB Leipzig mit 6:3. (red)

("Die Presse", Printausgabe 17.09.2021)

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