Im Zweijahrestakt? Streitfall Fußball-WM

Italy v England - UEFA EURO, EM, Europameisterschaft,Fussball 2020 Final - Wembley Stadium UEFA President Aleksander Ce
Italy v England - UEFA EURO, EM, Europameisterschaft,Fussball 2020 Final - Wembley Stadium UEFA President Aleksander Ceimago images/PA Images
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Findet die WM bald alle zwei Jahre statt? Fans würden es begrüßen, eine eigens bezahlte Fifa-Umfrage lege es offen. Uefa und viele Klubs laufen hingegen Sturm gegen Gianni Infantinos Machtspiele.

Im Zuge der Idee einer WM-Endrunde alle zwei Jahre hat der Welt-Fußballverband (FIFA) durch zwei unabhängige Unternehmen weltweit Umfragen dazu durchführen lassen. Die Reaktionen auf eine schnellere Abfolge der Turniere seien grundsätzlich positiv, heißt es von Seiten der FIFA.

Demnach hätte sich in einer ersten Online-Umfrage im Juli, an der 23.000 Menschen aus 23 Ländern und aus allen Erdteilen teilgenommen haben, eine Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die WM der Männer häufiger als alle vier Jahre durchgeführt werde. Eine Mehrheit ist für den von der FIFA in der vergangenen Woche angeregten Zwei-Jahres-Rhythmus.

Die FIFA gab allerdings an, dass es "zwischen den sogenannten traditionellen und den aufstrebenden Fußballmärkten beträchtliche Unterschiede" gebe. Auch gingen die Meinungen zwischen den Generationen auseinander; die jüngeren Fans stünden einer schnelleren Abfolge der WM-Turniere offener gegenüber als die ältere Generation, so die FIFA. Derzeit lässt die FIFA weltweit eine weitere Umfrage mit mehr als 100-000 Teilnehmern in mehr als 100 Ländern durchführen.

Uefa läuft Sturm und verlangt „Präsidenten-Gipfel"

Im Streit um den künftigen Austragungsrhythmus von Fußball-Weltmeisterschaften hat UEFA-Präsident Aleksander Ceferin nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) ein Treffen mit FIFA-Chef Gianni Infantino gefordert. Wie das Blatt berichtet, hätten die 55 Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union am Dienstag über den Vorschlag beraten, die WM künftig alle zwei statt wie bisher alle vier Jahre auszutragen.

In einem Brief habe Ceferin anschließend von Weltverbands-Präsident Infantino verlangt, ein Gipfeltreffen ausschließlich mit der UEFA anzuberaumen. Darin solle der Schweizer die Pläne detailliert erläutern. Laut SZ will Infantino dagegen ein Treffen mit jeweils zehn Nationalverbänden aus allen Kontinenten ansetzen.

Der Widerstand gegen den vorige Woche gemachten Vorschlag einer Arbeitsgruppe von FIFA-Beratern ist besonders in Europa und Südamerika groß. Ceferin hatte sogar mit einem Boykott der WM bei einer Änderung des Rhythmus gedroht.

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