Schadenersatz

Der Fall „Ischgl“: Corona-Opfer klagen Republik

Skitouristen kehrten Ischgl Mitte März 2020 den Rücken. Damals wurde die Saison wegen der Pandemie vorzeitig - aber doch zu spät, wie viele meinen - beendet.
Skitouristen kehrten Ischgl Mitte März 2020 den Rücken. Damals wurde die Saison wegen der Pandemie vorzeitig - aber doch zu spät, wie viele meinen - beendet. APA/Jakob Gruber
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Ab Freitag wird um Schadenersatz gestritten. Den Auftakt macht die Witwe eines infolge einer Coronavirus-Erkrankung verstorbenen Journalisten. Sie und ihr Sohn fordern mehr als 100.000 Euro Schadenersatz vom Staat.

Das Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen wird ab Freitag zur Kampfzone für Opfer bzw. deren Hinterbliebene: Es geht um den März vorigen Jahres, das Tiroler Ischgl galt damals als europäisches „Epizentrum“ der Pandemie. Tausende Infektionen wurden damals auf den für sein Après-Ski berühmten Ort zurückgeführt. Den Auftakt des nun startenden Prozessreigens macht eine Witwe, die gemeinsam mit ihrem Sohn Entschädigung fordert. Ihr Mann war auf Urlaub in Ischgl gewesen und ist danach an Covid gestorben.

Bei dem Verstorbenen handelt es sich um den pensionierten Journalisten Hannes Schopf, den früheren langjährigen Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Furche“. Er hatte von 7. bis 13. März in Ischgl Skiurlaub gemacht. Und sich dort, so die auf (vererbliches) Schmerzengeld, auf Pflege- und Begräbniskosten und auf Schock- und Trauerschaden gerichtete Klage, „infolge des katastrophalen Missmanagements der zuständigen Behörden mit dem Coronavirus infiziert“. Mit der Klage verbunden ist auch ein Begehren auf gerichtliche Feststellung, wonach allfällige weitere Schäden auch abgegolten werden.

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