Löhne

Metaller-Lohnrunde: Der Sturm nach der Ruhe

APA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

Voriges Jahr gab sich die Gewerkschaft in der Lohnrunde wegen der Krise milde – damit ist es jetzt im Wirtschaftsboom vorbei. Die Arbeitgeber sind bemüht, die Erwartungen niedrig zu halten. Es dürfte laut werden.

Nur nicht den Eindruck erwecken, dass es den Betrieben zu gut geht. Das ist die Devise der Arbeitgeber, wenn sie sich für die jährlichen Metaller-Lohnverhandlungen mit der Gewerkschaft in Stellung bringen. Die starten heuer am 23. September, und die Lage ist speziell: Voriges Jahr haben sich die Verhandler binnen Stunden – statt vieler Wochen – auf die Abgeltung der Inflation von 1,45 Prozent geeinigt. Mitten im stärksten Wirtschaftseinbruch seit Kriegsende hatte die Gewerkschaft „große Verantwortung“ walten lassen, hieß es damals.

Nun erlebt die österreichische Volkswirtschaft einen Boom, der sich sehen lassen kann. Vier Prozent Wachstum heuer und fünf Prozent nächstes Jahr prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Die Gewerkschaft spürt Rückenwind und hat ihre Zurückhaltung bei den Lohnforderungen aufgegeben. Denn die Auftragsbücher in der Industrie seien voll, und die Produktivität in der Warenherstellung steige um 3,3 Prozent. Zeit, für einen „kräftigen Reallohnzuwachs“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Löhne

Metaller-KV: Heuer deutlich höherer Abschluss erwartet

Angesichts des guten Wirtschaftswachstums fordern die Arbeitnehmer heuer einen deutlich höheren Abschluss. Eine Erhöhung um 2,25 Prozent sei sicherlich tragbar, meint Wirtschaftsforscher Helmut Hofer.
Kollektivvertrag

Metaller starten Lohnrunde „mit Vernunft und Augenmaß”

Im Großteil der Branche seien die Auftragsbücher gut gefüllt, Lieferengpässe und Lohnstückkosten lasten jedoch auf den Margen. Man dürfe den Fehler von 2008 nicht wiederholen, warnt Christinan Knill, Obmann der Metalltechnischen Industrie.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.