Denkmalschutz

Wenn Loos das wüsste

(c) Heidi Michel - / Verlagsgruppe News / picturedesk.com (Heidi Michel -)
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Das Haus Scheu von Adolf Loos in Hietzing ist ein Schlüsselwerk der Moderne. Bedeutenderes gibt es kaum, es steht unter Denkmalschutz. Bis vor Kurzem war es ein mit höchster Wertschätzung bewohntes, gepflegtes Haus, dann wechselte der Besitzer. Nun ist es eine Baustelle.

Zwischen gediegenen Villen steht in der Hietzinger Larochegasse 3 das Haus Scheu von Adolf Loos. „Dieses Haus ist der Ursprung des kubischen Bauens, hier ist die Moderne entstanden“, sagt Architekt Ralf Bock, ein Loos-Experte. „Mies van der Rohe, Le Corbusier: Alle haben sich darauf bezogen.“ Gegenüber das Gymnasium Wenzgasse, es ist Dienstag, der 14. September, um die Mittagszeit. Kurz davor hatte die Autorin eine Nachricht erreicht: Es gebe Bauarbeiten am Haus, das Bundesdenkmalamt wisse nichts davon, ein Landeskonservator sei schon unterwegs, hatte sie erfahren, also war sie nun da.

Kinder strömen in die Sonne. Das nüchterne weiße Haus auf der anderen Straßenseite sagt ihnen wohl nichts. Ein kleines Baugerüst und ein Baukran stehen davor. Der Gartenzaun ist weit offen. Baustelle eben. Keine Bautafel, kein „Betreten verboten“. Kein Mensch zu sehen. Sie geht hinein, eine staubige Wendeltreppe. Abgeklebter Boden, abgeschlagener Putz. Hier fallen Späne. Sie sucht Auskunft, findet zwei Bauarbeiter, gibt sich als Architekturjournalistin zu erkennen. Was sie hier täten? Wie sie hießen? Journalistenhandwerk: immer nach Namen fragen.

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