36 000 Kueken in glaeserner Mastanlage
EU-Parlament

Agrarlobby siegt im Antibiotika-Streit

Das EU-Parlament stimmt dagegen, bestimmte antibiotische Medikamente in der Tiermast zu verbieten. Nun muss die Kommission entscheiden.

Eine hitzige gesundheitspolitische Debatten im Europaparlament endete am Donnerstag mit einem Etappensieg für die Allianz aus Viehzüchtern und Tierärzten. Die Abgeordneten lehnten es mit 540 zu 204 Stimmen (bei 32 Enthaltungen) ab, schon jetzt klarzustellen, dass eine bestimmte Gruppe von Antibiotika, sogenannte Reserve-Antibiotika, nur für Menschen und einzelne Tiere, nicht aber für die Behandlung von ganzen Gruppen von Nutztieren eingesetzt werden dürfen.

Diese Frage, welche die neu gefasste und ab kommenden Jänner anzuwendende EU-Verordnung über Tierarzneimittel betrifft, klingt obskur, hat allerdings einen weit über die Viehzucht in die allgemeine Gesundheitspolitik hineinreichende Auswirkung. Denn der medizinisch nicht gebotene Einsatz von Antibiotika, also Medikamenten, die eigentlich zur Bekämpfung bakterieller Erkrankungen bestimmt sind, in der Massentierhaltung ist einer der Hauptgründe dafür, dass mehr und mehr Bakterien gegen mehr und mehr Antibiotika resistent werden. Das bedeutet für chronisch kranke Menschen und vor allem den Spitalsbetrieb das Risiko der Verbreitung tödlicher Keime, die sich nicht mehr bekämpfen lassen.

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