Wahlverhalten

Geflüchtete und ihr Einfluss aufs Wahlverhalten

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Die Intensität des Kontakts beeinflusste das Ergebnis.

Die Art und Weise der Begegnung mit geflüchteten Menschen hatte 2015 einen Effekt auf das oberösterreichische Landtagswahlergebnis der FPÖ. Zu diesem Schluss kommt der Ökonom Andreas Steinmayr von der Universität Innsbruck im Zuge einer Studie, die kürzlich im Fachmagazin The Review of Economics and Statistics erschienen ist. Die Wahl fand damals vor dem Hintergrund der Ankunft vieler vor dem Syrien-Krieg und dessen Folgen geflüchteter Menschen statt. In Oberösterreich waren etwa 17 Prozent aller Asylsuchenden hierzulande aufgenommen worden. Für viele war das Bundesland aber auch nur Transitort vor der Weiterreise nach Deutschland.

Minus vier Prozentpunkte

Noch am Wahlabend dominierte die mediale Frage danach, inwiefern sich diese Situation auf das Wahlergebnis – die Zustimmung zur FPÖ stieg von 15 auf 30 Prozent – ausgewirkt hatte. Steinmayrs Untersuchung ergab nun, dass kein einheitlicher kausaler Zusammenhang besteht. Entscheidend waren die Umstände des Kontakts mit den geflüchteten Menschen. Die längerfristige Unterbringung in Gemeinden, in denen die Interaktion mit den Einheimischen aktiv gefördert wurde, führte etwa zu einer Reduktion des FPÖ-Stimmenanteils um vier Prozentpunkte. Ganz anders stellte sich die Situation in den bayrischen Grenzregionen dar, die für viele Geflüchtete lediglich ein Zwischenstopp waren. Hier nahmen die Stimmen für die FPÖ überproportional zu.

Ob 2015 nur temporäre Effekte auf die Stimmverteilung hatte oder ob sie nachhaltig beeinflusst wird, werde die bevorstehende Wahl zeigen, so Steinmayr, er ist selbst gebürtiger Mühlviertler.

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