Nach dem Brexit versuchen viele US-Finanzunternehmen ihr Glück in der Stadt der Liebe. Welche Folgen das hat.
Wien. Nach dem Brexit entwickelt sich Paris zu einem der heißesten Arbeitsmärkte in der europäischen Finanzbranche. Ein Pariser Investmentbanker berichtet, dass derzeit keine Woche ohne den Anruf eines Headhunters verginge. Einem anderen wurde im Juni überraschend das Salär angehoben, nachdem er wenige Monate zuvor bereits seine jährliche Gehaltserhöhung erhalten hatte.
US-Finanzunternehmen haben jahrzehntelang London als Tor zum europäischen Binnenmarkt genutzt. Nun eröffnen sie in der französischen Hauptstadt Büros oder verstärken ihre bestehende Niederlassungen auf dem Kontinent, um ihren Zugang zum Euroraum zu behalten. Die Wall-Street-Banken JPMorgan Chase und Goldman Sachs bauen ihr Geschäft in Paris ebenso aus wie Morgan Stanley, Bank of America und der Hedgefonds Citadel. Headhunter berichten angesichts dessen von Schwierigkeiten, vielversprechende Kandidaten zu finden. Die Gehälter ziehen an.