Magisch zog die kleine Ostsee-Insel Fårö Ingmar Bergman an. Auch heute suchen Kreative die Stille hier.
Schweden

Ingmar Bergmans kleine Insel

Der Regisseur Ingmar Bergman lebte, liebte und arbeitete auf der Ostseeinsel Fårö. Dort drehte er cineastische Meisterwerke wie „Persona“ oder „Szenen einer Ehe“. Eine Spurensuche.

Das Taxi brachte uns schließlich zu den Raukar-Steinen auf der Nordseite der Insel“, so erinnerte sich Ingmar Bergman Jahre später. „Wir stemmten uns gegen den Sturm und starrten diese geheimnisvollen Götterbilder an, die ihre schweren Stirnen gegen die Brandung heben, und den sich verdunkelnden Horizont, bis uns die Tränen kamen.“ Es war die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick, die den schwedischen Regisseur an diesem sturmgepeitschten Apriltag 1960 traf. Eine Liebe, die bis an sein Lebensende halten sollte. Keine Selbstverständlichkeit für Bergman, fünfmal verheiratet, diverse Affären, neun Kinder von sechs Frauen. Er hatte „seine Landschaft“ gefunden, „sein wirkliches Zuhause“: die Insel Fårö. Eine karge Scholle aus schroffem Kalkstein, nur durch einen schmalen Sund vom quirligen Gotland getrennt. Und doch eine ganz andere, eine vergessene Welt auf 20 mal fünf Kilometern.

Bedrohliche Kulisse

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert – obwohl der dreimalige Oscar-Preisträger Meisterwerke dort schuf und Fårös mystische Rauken mit düsteren Kamerafahrten unheilverkündend in Szene setzte. Die hohen Kalksteinsäulen und Skulpturen, die seit Jahrtausenden von Wellen, Wind und Wetter modelliert werden, dienten ihm als Kontrast zu den Göttinnen des schwedischen Films: Ulla Jacobsson, Liv Ullmann, Ingrid Thulin, Harriet und Bibi Andersson.

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