Festivalkritik

Donauinselfest: Radikal weniger Publikum und fade Musik

Kruder-Dorfmeister
Kruder-Dorfmeister(c) APA/FLORIAN WIESER (FLORIAN WIESER)
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Am zweiten Donauinselfest in der Pandemie fiel das Herumschlendern zwischen den Bühnen und Milieus aus. Am Eröffnungstag erfreuten Wiener Wahnsinn, Pippa, Semino Rossi und Kruder/Dorfmeister.

Der herbstliche Wind konnte zunächst nicht gerade viele Frisuren durcheinanderwirbeln. Das Donauinselfest, das jahrzehntelang mit Menschenmassen protzten konnte, mußte sich dieses Jahr abermals seuchenbedingt selbst beschränken. Die Tickets wurden verlost, ein PCR-Test war zwingend und die Künstler durchwegs hiesig. Statt 3,2 Millionen Besuche wie 2013 schlugen heuer nur 40.000 zu Buche. Und die waren zunächst recht verstreut.

Den schwierigen Part, die musikalische Eröffnung zu bestreiten, hatte die Wiener Popkünstlerin Pippa Galli inne, die 1985, ein Jahr nach Gründung des Donauinselfestivals geboren wurde. Mit ihren beiden feinen Alben „Superland“ und „Idiotenparadies“ hat sie sich eine Nische in einer Szene erobert, in der die Grenzen von Traum und Albtraum mitunter verschwimmen. Angetan mit einem waldmeistergrünen Overall trat sie an die Rampe und agierte hochprofessionell. Noch bei Tageslicht sang sie über Zwiegespräche mit der eigenen Dunkelheit; zu Beginn besiedelten höchstens 150 Seelen den Asphalt vor der Bühne.

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