Pandemie

Australien: Die Aufholjagd der Impfmuffel

Annastacia Palaszczuk (Mitte), Regierungschefin des Bundesstaates Queensland, und ihr Vizepremier, Steven Miles, vor einem Covid-Impfzentrum in Brisbane.
Annastacia Palaszczuk (Mitte), Regierungschefin des Bundesstaates Queensland, und ihr Vizepremier, Steven Miles, vor einem Covid-Impfzentrum in Brisbane.imago images/AAP
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Australien dämmte das Virus lang mit einer harten No-Covid-Strategie ein. Doch man trödelte beim Impfen, die Delta-Variante brach durch. Ein Umdenken war nötig.

Schon kurz vor acht am Morgen winden sich die Schlangen bei der Qudos-Bank-Arena im Sydney Olympic Park weit über den Vorplatz. Hunderte Menschen warten auf ihre gebuchten Impftermine. Alle tragen Maske, halten eineinhalb Meter Abstand. Die Soldaten, die für Ordnung sorgen sollen, stehen dazwischen und plaudern. Eine Ordnerin ruft die einzelnen Zeitstaffeln auf. Alles läuft wie am Schnürchen.

Wenige Wochen zuvor war das Bild völlig anders. Nachdem die Regierung zunächst zu wenig Impfstoffe ins Land geholt hatte, war es so schwierig gewesen, einen Impftermin zu ergattern, dass manche den Prozess mit den „Hunger Games“ verglichen. Erst als ein Ausbruch der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus den Druck auf das Land erhöhte, importierte die Regierung zusätzlichen Impfstoff durch diverse Tauschdeals mit anderen Ländern nach Australien.

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