Krankenstände

Seltener krank im Home-Office

Wegen der Maskenpflicht gingen Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Grippe deutlich zurück.
Wegen der Maskenpflicht gingen Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Grippe deutlich zurück.(c) Getty Images (Solskin)
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Krankenstände kosten die Wirtschaft Milliarden. Voriges Jahr gingen die Fehlzeiten zurück. Masken, Abstand und Home-Office könnten Krankenstände dauerhaft reduzieren.

Wer sich krank fühlt, muss nicht zum Arzt, sondern darf sich per Telefon krankschreiben lassen. Was lang ein No-Go für Wirtschaftsvertreter war, hat die Pandemie möglich gemacht: Die telefonische Krankschreibung wurde soeben wieder eingeführt und gilt vorerst bis Jahresende. Kurzarbeit, Home-Office, Maskenpflicht und Abstandsregeln: Die Bekämpfung der Pandemie hat sich voriges Jahr deutlich auf die Krankenstände ausgewirkt. 3,7 Millionen Krankenstandsfälle verzeichnete die Statistik Austria 2020, gut eine Million weniger als 2019.

Viele Beschäftigte waren in Kurzarbeit und hatten keinen Grund, sich krankzumelden. Aber auch pro Kopf gab es einen Rückgang: Pro erwerbstätiger Person fielen 12,7 Tage an, 2019 waren es 13,3 Tage. „Das Maskentragen und Abstandhalten im Herbst und Winter hat sich massiv auf die Gesundheit der Menschen ausgewirkt“, sagt Thomas Czypionka, Gesundheitsökonom am Institut für Höhere Studien (IHS). Die Grippesaison fiel quasi aus, dazu kam das Home-Office: Früher seien die Menschen mit Husten ins Büro gefahren. „Heute arbeiten sie von zu Hause und stecken die Kollegen nicht an.“ Genau genommen bedeutet Krankenstand arbeitsunfähig – und die Schwelle zur Arbeitsunfähigkeit sei zu Hause höher: „Ich muss mich fitter fühlen, wenn ich mich ins Büro bewege, als wenn ich mich zu Hause zum Laptop schleppe oder überhaupt im Bett arbeiten kann“, sagt Czypionka.

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