Pizzicato

Meet & Greet mit Maske

Geimpft oder ungeimpft? Auf diese Frage läuft es hinaus, wenn sich dieser Tage die Staats- und Regierungschefs, Außenminister und Diplomaten aus aller Welt in New York beim Meet & Greet am Rande der UN-Generalversammlung treffen.

Der Handshake hat den Fistbump und den Ellbogencheck als Begrüßungsritual auf dem diplomatischen Parkett ja schon wieder abgelöst.

Und doch schwingt beim Händeschütteln ein gerüttelt Maß an Ungewissheit mit. Zu Zeiten der gekrönten Häupter trugen die Staatsdiener noch weiße Handschuhe, zuweilen Glacéhandschuhe, um sich nicht gemein zu machen mit dem Volk. Aber das ist passé.

Obendrein verbergen sich die Staatsoberhäupter hinter Masken, meist in elegantem Schwarz, wie bei einem Requiem. Wie soll man den litauischen Präsidenten erkennen, wenn man schon seinen Namen nicht parat hat – und zudem die drei baltischen Republiken verwechselt? Und dann kommt da noch einer daher mit einem holländischen Namen und russisch-estnisch-Tiroler Wurzeln wie Alexander Van der Bellen (VdB). Da könnte es passieren, dass ihn Joe Biden als „that fella down under“ anspricht wie jüngst bei einer Video-Pressekonferenz Australiens Premier, Scott Morrison. Tipp für Biden: VdB trägt Brille, einen gepflegten Fünftagebart – und stiehlt sich mitunter zu Zigarettenpausen davon.

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2021)

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