Landestheater

Wie in Linz der „Schwejk“ zum Klamauk wird

Benedikt Steiner als Oberleutnant Lukasch und Jan Nikolaus Cerha als Schwejk.
Benedikt Steiner als Oberleutnant Lukasch und Jan Nikolaus Cerha als Schwejk.Landestheater Linz/Alfred Morina
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Eine Dramatisierung von Jaroslav Hašeks Roman „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ scheitert am Linzer Schauspielhaus auf vielfache Weise. Besonders erschreckend ist der sorglose Umgang mit der Sprache.

Einem Marstheater zugedacht“ seien seine „Letzten Tage der Menschheit“, erklärte einst Karl Kraus, ein irdisches Publikum könnte diesem Stück nicht standhalten. Wir wissen, dass es dennoch oft aufgeführt wurde; wir wissen aber auch, dass das Ergebnis kaum je völlig überzeugend war, dass Helmut Qualtingers Lesungen aus den „Letzten Tagen“ mehr im Gedächtnis geblieben sind als alle Inszenierungen.

Abgesehen davon, dass Qualtinger auch aus Jaroslav Hašeks Roman „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ vortrefflich gelesen hat, gibt es etliche Parallelen zu den „Letzten Tagen“: Beide Werke sind unter dem direkten Eindruck der Schrecken des Ersten Weltkriegs entstanden; beide nähren sich von gerechtem Zorn über reales Geschehen; beide verdichten dieses zum Pandämonium; beide sind oft auf entsetzliche Weise lustig. Und auch der „Schwejk“ scheint sich dem Theater zu widersetzen, nicht nur weil – wann wird sich das endlich zu den Theaterdirektoren herumsprechen? – es eines großen Dramatikers bedarf, um einen großen Roman zu dramatisieren.

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