Der Finanzminister verspricht zusätzliche Mittel für die Universitäten. Zuvor will er aber mehr Transparenz und Zugangsregeln. Das dürfte im Sinn von Wissenschaftsministerin Karl sein.
Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) hat den Universitäten am Mittwoch im Nationalrat mehr Geld in Aussicht gestellt. "Ich bin überzeugt, für die Universitäten müssen wir zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen", betonte Pröll. Voraussetzung dafür sei es aber, dass es gelinge, neue Wege zu beschreiten und grundsätzliche Reformen anzugehen, mehr Transparenz bei den Finanzströmen zu schaffen sowie Zugangsregeln anzugehen.
Das dürfte im Sinne von Ministerin Beatrix Karl sein. Sie hat sich immer für Zugangsregeln ausgesprochen, und versichert, sie würde für mehr Geld für die Unis kämpfen. Den Termin am 22. November, den die Regierung den Rektoren in Aussicht gestellt hat, verteidigte sie: Der Regierung sei "nicht egal, was an den Unis passiert". Neben den Budgetgesprächen gehe es auch noch um "strukturelle Regeln", etwa eine Neuregelung des Uni-Zugangs und der neuen Studieneingangsphasen.
Karl: Proteste "willkommener Schulterschluss"
Die Proteste am Dienstag bezeichnete Karl laut Ö1 als "willkommenen Schulterschluss". Wenn die Unis für mehr Geld demonstrierten, sei das durchaus in ihrem Sinn. "Bildung ist ein wichtiges Thema, das sich auch Gehör verschaffen muss." Erleichtert zeigt sich Karl auch darüber, dass die Audimax-Besetzung wieder aufgehoben ist. "Es soll ja niemand am Studium gehindert werden."
Laut Budgetplan soll das Uni-Budget ab 2013 bestenfalls stagnieren, was eine nominelle Kürzung bedeuten würde. Die Rektoren sprechen von 300 bis 500 Millionen Euro, die dan jährlich fehlen würden, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Am Dienstag hielten alle österreichischen Universitäten Vollversammlungen ab, wo die Öffentlichkeit über die prekäre Lage informiert wurde.
(APA/Red.)