Kunsthistorisches Museum

Arnbom wird Direktorin des Theatermuseums

Katharina Roßboth
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Die Wiener Historikerin und Bestsellerautorin Marie-Theres Arnbom löst 2022 Thomas Trabitsch ab, der nach 20 Jahren als Direktor des Theatermuseums in Pension geht.

Eigentlich wollte sie Musikkritikerin werden, ihr Leben lang liebt sie Oper, Theater, Operette, Kabarett, sie spielt Cello, sie gründete in St. Gilgen ein Kindermusikfestival. Mittlerweile ist die auf Musikgeschichte und jüdische Genealogie spezialisierte Historikerin Marie-Theres Arnbom aber vor allem als Bestseller-Autorin bekannt: Ihre in den vergangenen zehn Jahren wie am Fließband verfassten Bücher über die Villen vom Wolfgangsee, vom Attersee, vom Traunsee, von Bad Ischl, von Pötzleinsdorf oder, gerade erschienen, über Bad Aussee hatten und haben ungeahnten Erfolg.

Jetzt folgt der lange schon ersehnte nächste Schritt für die 1968 geborene Wienerin, die im Wiener Bürgertum bestens verankert ist: Mit kommendem Jahr löst sie Thomas Trabitsch, der nach 20 Jahren in dieser Position in Pension geht, an der Spitze des Theatermuseums ab. Die Leitung des zum Verband des Kunsthistorischen Museums zählenden Hauses war ausgeschrieben, es gingen 17 Bewerbungen aus dem In- und Ausland ein, davon wurden sechs Frauen und vier Männer zu den Hearings eingeladen, wie das KHM gestern, Montag, bekannt gab.

Mit ihrem „klaren Konzept, das inbesondere die Öffnung des Hauses für neue Besucherschichten im Fokus hat“, so KHM-Generalin Sabine Haag, überzeugte dann Arnbom die Jury. Das Kindermusikfestival genauso wie das zuletzt ebenfalls noch von Arnbom gegründete historische Kabarettfestival „Hölle am See“ zeugen von diesen prinzipiellen Bestrebungen Arnboms, Kultur für alle und überall zugänglich zu machen.
Dem Theatermuseum kann das nur nutzen, es stand bisher nicht unbedingt im Mittelpunkt des Wiener Ausstellungsgeschehens: „Das Theatermuseum im Palais Lobkowitz birgt Schätze der europäischen Kulturgeschichte, die es neu zu entdecken gilt“, so auch Arnbom anlässlich ihrer Bestellung. Sie möchte das „Haus, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der darstellenden Künste begegnen und in einen intensiven Dialog mit ihrem Publikum treten“, zu einem „lebendigen und unterhaltsamen Treffpunkt der Forschung und des künstlerischen Austausches“ machen.

Das Museum ist ihr auch intern vertraut, sie konzipierte dort bereits als freie Kuratorin die Ausstellungen „Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness“ (2012) sowie „Fritz Grünbaum. Grüß mich Gott!“ (2005). (red.)

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