Festival

„Memento Mori“: Klagelieder trösten auch

Beim „Memento Mori“-Festival geht es um Tod und Trauer – aber gerade deshalb auch ums Leben und um die Liebe.

Aus der dunkelsten Stunde ihres Lebens etwas Schönes zu schaffen – das ist Sabine Reisinger geglückt. Ihre Tochter starb mit nur 66 Tagen auf der Intensivstation. Damals, 1997, gab es für Eltern keine Möglichkeit, ein schwer krankes Kind zu Hause zu betreuen. Sabine Reisinger wollte das ändern und gründete das Kinderhospiz Netz. In einer Folge des „Memento Mori“-Podcasts erzählt Reisinger von damals  – und darüber, wie sie heute zu Tod, Leben und Sterben steht. Es sind sehr persönliche, teils berührende Gespräche die Festivalleiterin Tina Zickler seit April wöchentlich in der Podcast-Reihe führt. Daniela Hammer-Tugendhat erzählt von ihrer Krebserkrankung, Bestatter Peter Holeczek, der viele Prominentenbegräbnisse organisiert hat, spricht über seinen persönlichen Umgang mit Abschied und Trauer, und Horst Schneider sieht in großer Trauer auch ein Geschenk. „Je größer die Liebe, desto intensiver der Schmerz“, sagt er nach dem Verlust seiner Lebenspartnerin.

„Wir setzen uns viel zu wenig mit dem Tod und der Trauer auseinander“, meint Festivalleiterin Tina Zickler. Deswegen hat die Wahlwienerin „Memento Mori“ ins Leben gerufen. Vom 7. bis 17. Oktober gibt es rund 50  Veranstaltungen zum Thema. Workshops, Lesungen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Führungen, Konzerte und vieles mehr. Totenlieder und Klagemelodien aus Südosteuropa sind zu hören (7. 10., 19.30 Uhr), aber auch György Ligetis „Poème symphonique für 100 Metronome“.

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