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Hütteldorfer Tristesse

SOCCER - BL, RBS vs Rapid
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Didi Kühbauer polterte nach dem 0:2 in Salzburg über Elfer und Referee, dabei hätte er doch beim Tabellenneunten intern mehr Redebedarf. Rapids schlechtester Saisonstart seit 2006 ist amtlich.

Salzburg. Sportliche Highlights waren im Bundesliga-Schlager zwischen Salzburg und Rapid ausgeblieben. Dafür sorgte der Video-Assistent-Referee mit der Elfmeter-Entscheidung für erneute Kontroversen und Gesprächsstoff. Denn der von Karim Adeyemi herausgeholte Strafstoß – er wurde von SCR-Verteidiger Kevin Wimmer im Strafraum berührt und kam zu Fall – bescherte den Bullen die Führung und machte Didi Kühbauers „Mauer“-Taktik zunichte.

Salzburg gewann letzten Endes mit 2:0 und bleibt auch nach acht Runden ungeschlagener Tabellenführer. Bei Rapid war der Ärger hingegen gewaltig: dei Niederlagen in Serie, als Neunter 16 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze und mit Admira (Cup, Donnerstag), Sturm Graz (Sonntag) sowie West Ham (Europa League) warten heikle Aufgaben.

Dazu das „Reizthema“, der VAR. Kühbauer regte an, dass Liga und Österreichs Fußball besser beraten wären, die Kosten dafür einzusparen. „Wir könnten das Geld für soziale Projekte spenden“, polterte der Burgenländer. Dass die Elfer-Entscheidung „mehr als hart“ gewesen ist, fügte er flott hinzu. „Adeyemi hat ja fast einen doppelten Rittberger gemacht. Er hat das gar nicht nötig, weil er ein unglaublich guter Fußballer ist. Aber mit so etwas macht er sich nicht viele Freunde.“

Schlechtester Start seit 2006

Kühbauers Wortmeldung löste bei Adeyemi ein Schmunzeln aus. „Schlittschuhe fahre ich nicht, aber ich fahre gerne Ski“, sagte der deutsche Teamspieler. „Ich kann nur sagen, es hat den Kontakt im Strafraum gegeben.“ Reicht der Kontakt allein für einen Elfmeter?
Freunde hat aber auch Kühbauer zusehends immer weniger um sich, denn Rapids Spiel ist weiterhin nicht erbaulich. Tief stehende Defensive mit Fünferkette in Kombination mit schnellem Umschaltspiel war eine sehr gute Idee, nur die Umsetzung genauso beklemmend wie das ewige Wehklagen nach Enttäuschungen über die Fehler anderer. Rapid ist Neunter, hink hinter dem eigenen Anspruch her und da wäre das kritische Hinterfragen der eigenen Leistung eigentlich kein Fehlschuss.

Bei Rapid herrscht Unmut, und sollte die nächsten Partien nicht wunschgemäß verlaufen, könnte es für Kühbauer ungemütlich werden, obwohl ihm Klubchef Martin Bruckner das Vertrauen ausgesprochen hat. „Ich glaube nicht, dass es jetzt anders ist. Aber der Druck ist da, es ist wichtig, dass wir Ruhe bewahren“, meinte der 50-Jährige. Kühbauer sieht sich in der Lage, das Ruder herumzureißen. „Wenn ich nichts mehr bewegen könnte, dann würde es keinen Sinn mehr machen. Aber das ist nicht der Fall, das hat die Mannschaft heute gezeigt“, erklärte der Trainer und versprach: „Wir werden alles dafür tun, um wieder in die Spur zu kommen.“

Keinen Interpretationsspielraum über die Güte des SCR-Spiels lässt dieses Faktum zu: mit acht Punkten nach acht Runden legte Rapid den schlechtesten Start seit der Saison 2006/07 hin. (fin)

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