Nach der Kritik von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger droht nun auch dem Großhandel eine erhöhte Marktkonzentration.
Der Ausritt von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die am Wochenende den heimischen Handelsketten im Nachrichtenmagazin „Profil“ „unfaire Geschäftspraktiken“ und „erpresserische Zustände“ attestierte, sorgte bei Lebensmittelhändlern für gehörig Unmut und hochgezogene Augenbrauen. Die Vorwürfe seien entbehrlich und im Vorfeld der Oberösterreich-Wahlen kommenden Sonntag wohl auch politisch motiviert, heißt es aus der Handelsbranche.
Es sei völlig legitim und seit jeher normale Praxis, dass die Handelsketten versuchen, ihre Einkaufspreise zu drücken. So funktioniere eben der Markt, sagt Andreas Kreutzer, der die Branche seit vielen Jahren verfolgt. „Das gilt nicht nur für Bauern und ihre Lebensmittel, sondern auch für sämtliche Markenartikel.“ Letztlich seien die Gewinnmargen in vielen Produktgruppen ohnehin minimal. Vor allem im Elektronik- und Möbelhandel gäbe es einen ebenso hohen Marktdruck. Warum ausgerechnet die Bauern und ihre Lobbyorganisationen immer am lautesten aufschreien, obwohl sie die höchsten Subventionen erhalten, sei ihm ein Rätsel, meint der Marktbeobachter.