Leitartikel

Amerika kommt selbstverständlich auch für Joe Biden zuerst

Nach jeder Rede wird das Mikrophon desinfiziert - ein Bild von der Hauptversammlung der UNO in New York.
Nach jeder Rede wird das Mikrophon desinfiziert - ein Bild von der Hauptversammlung der UNO in New York.REUTERS
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Trotz aller multilateralen Feiertagsreden verfolgt auch US-Präsident Biden in erster Linie nationale Interessen. Zeit für Europa, daraus Schlüsse zu ziehen.

Das Prinzip „Amerika zuerst“ gilt auch unter Joe Biden. Und wenn man die rhetorischen Girlanden beiseitewischt, hat es in unterschiedlichen Eleganz- und Härtegraden auch schon vor US-Präsident Donald Trump gegolten. Die USA verfolgen, so wie meisten Staaten, in erster Linie immer ihre eigenen Interessen und haben als Supermacht im Unterschied zu anderen im Zweifel auch die Mittel, sie rücksichtslos durchzusetzen.
In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung versuchte Biden die Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Multilateralismus zu zelebrieren. Und tatsächlich hat der US-Präsident seit seinem Amtsantritt deutliche Schritte in diese Richtung gesetzt.

Er hat sein Land zurück in die Pariser Klimavereinbarung geführt und auch Verhandlungen über einen Wiedereinstieg in das Atomabkommen mit dem Iran begonnen. Und im Juni versuchte er sich bei einer Europareise als zuverlässiger und berechenbarer Partner im Kreis der G7 und der Nato zu präsentieren. Die Übung fiel nicht schwer nach den rüpelhaften Auftritten seines Vorgängers. Biden musste nur freundliche Nasenlöcher machen und die richtigen Worte vom Blatt lesen.

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